11/02/2023
Das Ding mit dem Reisen. Und meine (Selbst-)Erkenntnis
Vor vielen, vielen Jahren träumte ich davon die Welt zu bereisen. Also so richtig. Ich träumte davon verschiedene Länder zu besuchen, andere Kulturen zu erleben, Menschen kennenzulernen. Ich stellte mir vor, wie aufregend das sein würde. Wie neu und für mich noch so unbekannt.
Schließlich konnte ich damals nur davon träumen. Wir waren einfach zu viele Kinder und für größere Ausflüge oder gar für Reisen gab es da kein Budget.
Ja das Reisen, später als Selbstverdiener, war das dann schon möglich. War auch sehr schön. Das waren dann kurze Urlaube in nahen und fernen Ländern.
Ja das war dann auch richtig schön. Wir haben unglaublich schöne Plätze besucht, die Natur einzigartig und so vielfältig. Die meisten Menschen nett und hilfsbereit.
Aber so richtig kennengelernt haben wir weder die Länder noch die Leute. Wir waren in einer Touristenblase, wo wir zwar auch Armut und Elend am Rande gesehen haben, aber vor allem eben nur das Schöne sehen sollten und eben ja auch wollten.
Nun haben wir schon vor über 2 Jahren Deutschland verlassen und sind seitdem auf Reisen. Also so richtig am Reisen. Ein Monat hier, ein Monat dort, manchmal kürzer, manchmal länger, wie es uns eben gerade gefallen hat. Aber wir sind nicht in betreuten wohnen unterwegs, sondern mieten uns stets Häuser oder Wohnungen für kurze Zeit. Das heißt, Selbstversorgung rund um die Uhr.
Da lernte ich viel über die Länder, denn erstmal wo angekommen, steht erstmal die Versorgung meiner Familie mit Wasser und Essen im Vordergrund, also nicht so, wo ist das nächste Restaurant, sondern wo kaufen die Einheimischen ein um für sich zu kochen? Aber zu Einheimisch ist auch nicht, denn die kaufen kein Flaschenwasser sondern trinken eben Leitungswasser, das manchmal riecht wie im Schwimmbad. Ich war in Läden, da gibt es Bier, Softdrinks, Nachos und Chips in allen Arten, aber „Lebensmittel“ keine Spur.
Da fing MEINE erste richtige Reise an. Nun lernte ich wirklich mir Neues und Unbekanntes kennen. Wie man in anderen Ländern lebt, also nicht so im Hotel und so. Und ich durfte andere Kulturen aus nächster Nähe erleben. Und die Natur, Strände, Wälder, Tiere, in direkter Nähe, die Toleranz der Menschen. Ohja und auch Krankenhäuser.
Das waren Erfahrungen, die mich so richtig viel gelehrt haben. Wir hatten viel Spaß, waren manchmal sprachlos vor all der Schönheit, die uns umgab. Die Ruhe, den Frieden den wir manchmal spürten, aber auch viele, viele andere Erlebnisse. Auch sehr Negative.
Und ich lernte MICH jetzt richtig kennen. Denn an Herausforderungen wachsen wir ja bekanntlich.
Ich lernte wieviel ich kann, zu was ich fähig bin, im hier und jetzt. Lernte mit Licht und Schatten umzugehen. Wo ich mich früher in mich selbst zurückzog, gab es nun nur noch lerne damit umzugehen. Ich ging über meine Grenzen hinaus um dies zu schaffen, viel weiter als je zuvor. Und ich lernte mich kennen in dieser Zeit, intensiver noch als je zuvor. Und ich sehe nun, dass dies zu meiner schamanischen Reise gehört. Eine Reise ,die vor vielen Jahren begann und bis heute und darüber hinaus andauert. Ich bin weit gegangen und habe Kraft und Stärke gewonnen um über mich hinaus zu wachsen.
