13/11/2024
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Das Medizinische Versorgungszentrum (MVZ) für Gynäkologie im Gesundheitszentrum an der Kreisklinik in Groß-Umstadt wird zum 31. Dezember geschlossen. Die Betriebskommission der Kreiskliniken ist in ihrer Sitzung am 18. Oktober darüber informiert worden, die Mitarbeiter sind bereits über die Schließung in Kenntnis gesetzt. Die fünf Medizinischen Fachangestellten, die dort derzeit arbeiten, erhalten ein Angebot über eine Weiterbeschäftigung in anderen Bereichen der Kreisklinik oder den MVZ. Die Gründe, die zu dieser Entscheidung geführt haben, sind die gleichen wie 2023 bei der Schließung der Fachpraxis für Gynäkologie und Geburtshilfe in Höchst im Odenwaldkreis: „Trotz intensiver Bemühungen war es nicht möglich, die Infrastruktur aufrecht zu erhalten“, sagt Geschäftsführerin Pelin Meyer. Derzeit ist eine halbe der 1,5 Arztsitze – im Fachjargon Versorgungsaufträge – in Groß-Umstadt vakant.
„Wir konnten die Praxis nur dank des außerordentlichen Einsatzes eines Arztes, der sich eigentlich schon im Ruhestand befindet, aufrechterhalten“, erklärt Pelin Meyer. Leider sei es trotz intensiver Suche nicht gelungen, eine Nachfolge für die vakante Arztstelle zu finden. Das MVZ läuft daher aktuell im Notbetrieb – eine Situation, die weder langfristig tragbar noch wirtschaftlich vertretbar sei, so Meyer. „Wir haben die Gynäkologie über viele Jahre hinweg trotz schwieriger wirtschaftlicher Bedingungen erhalten, aber jetzt müssen wir leider einen Schlussstrich ziehen.“
Das Problem liegt nicht an fehlenden Patientinnen, sondern daran, dass es kaum noch Gynäkologinnen gibt, die für solche Stellen verfügbar sind. Auch wenn es hin und wieder Interessenten gab, konnte keine Einigung erzielt werden. „Für eine verlässliche Patientenversorgung braucht es Stabilität und Kontinuität, und beides können wir aktuell nicht gewährleisten“, führt Meyer weiter aus.
Für ein Medizinisches Versorgungszentrum (MVZ) ist die dauerhafte Besetzung von mindestens zwei Ärzten erforderlich. „Das war uns auf Dauer leider nicht möglich, obwohl die Patientenzahlen ausreichen würden, um das MVZ wirtschaftlich zu betreiben“, erklärt Meyer. Dieser Schritt fällt uns sehr schwer, aber er erfolgt auch im Sinne unserer Patientinnen, die auf eine kontinuierliche und zuverlässige Betreuung angewiesen sind.
Wir bedauern diese Entwicklung zutiefst, aber uns bleibt keine andere Wahl.
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