10/03/2024
Kennen Sie noch die Frau die das Buch geschrieben hat mit dem Titel: Diese Zitrone hat noch viel Saft?
Lotti Huber, genau!
"Und wo bleibt die Würde des Alters?", fragt die Dame am Telefon. "Sie haben die falsche Nummer gewählt. Die wohnt hier nicht", sagt die Autorin. Man kennt Lotti Huber als Hauptdarstellerin in Rosa von Praunheims Filmen, als temperamentvolle Teilnehmerin an Talkshows, als Diseuse, als Kultfigur. Eine alte Frau, von so viel Leben erfüllt, so unbekümmert, so unkonventionell und selbstbewusst, dass sich Leute, die Jahrzehnte jünger sind, ganz blass und matt vorkommen.
Viele Frauen erklären, Sie möchten „in Würde altern“.
So auch ich!
Aber wie altert man in Würde?
Selten hört man Männer sagen: Sie möchten in Würde altern.
Ich kenne alte Männer die Bücher schreiben mit Titeln wie: Alt werden ist nichts für Feiglinge oder Duschen und Zähneputzen, was im Leben wirklich zählt, oder Nie wieder achtzig!
Wenn Frauen über das älter werden schreiben, beschweren sie sich, das sie nicht mehr gesehen werden, oder über ihre Wechseljahre und wie wir unsere Falten verstecken und verschwinden lassen.Die nächste Diät ist wieder unsere Hauptaufgabe um wieder leicht und locker in den nächsten Frühling zu starten.Alternde Frauen lassen sich ihre Lippen aufspritzen um sinnlich auszusehen. Die Ähnlichkeit mit einem umgekippten Gummiboot ist da nicht weit. Die Feuerzeichenfrau hat Geschichte geschrieben, war in aller Munde, hat aber bis heute die Wechseljahre aus der Ecke eines Krankheitsbildes nicht herausgeholt. Das Buch Ich bin Ich hat junge Frauen an den Rand des Wahnsinns getrieben.
Margit Schöneberger beschreibt ihr Alt werden mit Humor und mit einer Bissigkeit. Endlich nichts mehr müssen müssen.
Frauen sind von Altersdiskriminierung besonders betroffen. Das zeigt sich unter anderem auf dem Arbeitsmarkt
Auch Schauspielerinnen, haben es, bis auf wenige Ausnahmen, im Alter nicht leicht. Ihre Gagen fallen ab Mitte 30, während ihre männlichen Kollegen im Alter von 52 am besten verdienen.
Also was können wir tun um in Würde zu altern?
Auch ich habe kein Geheimrezept. Aber die Lotti Huber hat es doch auf den Punkt gebracht. Sie wurde auch im Alter gehört und gesehen, Sie hat kein Blatt vor dem Mund genommen, hat hinterher kein schlechtes Gewissen gehabt, sie wollte auch nicht das liebe Mädchen sein was man immer und überall lieb haben wollte.Sie war ein Paradiesvogel.
Hildebrandt hat geschrieben: Das Altern lässt mich doch recht kühl......er blieb angriffslustig, bissig bis ins hohe Alter und keiner hat es ihm krumm genommen.
Und doch, ab 65 ändern sich die Prioiitäten bei vielen Frauen und auch bei Männern.
Wir werden lahm, manchmal auch langweilig und körperliche Schwächen und Krankheiten nehmen zu.
Viele lesen die Tagezeitung von hinten. Das sind keine weichgespülten Wahrheiten. Nein, wir werden jetzt des öfteren unbarmherzig auf unsere Endlichkeit hingewiesen.
Unsere Muskelkraft verabschiedet sich und die morgentliche Steifheit nimmt zu. Schwere Speisen am Abend sind mittlerweile Gift für uns. Und Genussmittel sollte langsam Mangelware werden.
Unsere Körperpflege kann als sogfältige Renovierungsarbeit bezeichnet werden.
Doch das wichtigste? Was ist mit unserer Seele?
Wenn wir verspüren eine neue Harmonie und ein gutes Leben im Alter nimmt in unseren Gedanken viel Raum ein, sollten wir diesen Gedanken nachgeben.
Die Suche nach Kraftspendene Orte und Quellen sollten jetzt eine Aufgabe sein, damit unser restliches Leben kein Trümmerhaufen wird.
Wir brauchen uns nicht mehr unter Druck setzen, wir brauchen uns nicht mehr anpassen. Wir dürfen uns sogar weiter entwickeln.
Sich mit der eigenen Lebnsgeschichte aussöhnen uns mit Menschen versöhnen und auch Fehler zugeben, kann eine mit Freude verbundene Aufgabe sein.
Die Krönung wäre jetzt ein ausgeglichenes Wesen und eine gesunde Selbstliebe.So das wir nicht mehr für jeden Furz an die Decke gehen.
Eine wunderbare Aufgabe in unserem ALTER. Frei von Schuld und Scham.