08/07/2022
Gewalt in der Partnerschaft kann viele Formen annehmen. Psychische Gewalt, sexuelle Nötigung, Vergewaltigung, Schläge, Tötungsversuche, bis hin zum Mord. Im vergangenen Jahr wurden 139 Frauen und 30 Männer von ihrem Partner oder Ex-Partner getötet. Das Bundeskriminalamt meldet fast 150 000 Fälle von Partnerschaftsgewalt, und das sind nur die, die es in die Polizeistatistik geschafft haben. Die weit überwiegende Zahl der Opfer sind Frauen, und die weit überwiegende Zahl der Tatverdächtigen sind Männer. Ja, es gibt auch männliche Opfer, und jedes von ihnen ist eines zu viel. (Quelle SZ, 23.11.2021)
Auch im zweiten Corona-Jahr hat die häusliche Gewalt in Deutschland zugenommen. 2021 hätten die Behörden 161.000 Opfer von Gewalt durch Partner oder Ex-Partner registriert, berichtet die "Welt am Sonntag" unter Berufung auf Innenministerien und der Landeskriminalämter. Dies entspreche einem Anstieg von 1,3 Prozent im Vergleich zu 2020.
Experten gehen von einer hohen Dunkelziffer aus, weil sich viele Opfer nicht trauten, Anzeige zu erstatten. (Quelle tagesschau.de, 15.05.2022)
Wissenschaftlichen Studien zufolge hat die COVID-19-Pandemie den psychosozialen Stress erhöht, was mit einem Anstieg der Gewalt in Partnerschaften in Verbindung gebracht wird. Partnerschaftsgewalt ist oft traumatisierend, es braucht u.a. ein tragfähiges soziales Netz, so eine Erfahrung zu bewältigen. Deshalb: Lasst uns reden über Häusliche Gewalt! Behutsam und vorsichtig. Lasst uns das Schweigen brechen und Licht in das Dunkel bringen. Schritt für Schritt. Weil es keine Privatangelegenheit ist! Jede*r sollte sein Leben sicher und frei von Gewalt leben dürfen. Gewaltfreies Leben - ein Menschenrecht!
Das THZM bietet Beratung zum Thema Partnerschaftsgewalt an. Menschen, die aufgrund der Pandemie verstärkt Häuslicher Gewalt ausgesetzt sind und das Gefühl oder die Vermutung haben, dadurch traumatisiert zu sein, dürfen sich gerne für eine Beratung an uns wenden. Wir beraten unabhängig vom Geschlecht, jede*r ist willkommen!