Systemische Beratungspraxis Debra Burns-Merget

Systemische Beratungspraxis Debra Burns-Merget Systemische und Achtsame Beratungspraxis im Herzen von Seligenstadt

31/07/2025
Ermöglicher (Enabler) – Wer unterstützt den Narzissten?Narzissten sind selten allein. Da sie grundlegend auf andere ange...
31/07/2025

Ermöglicher (Enabler) – Wer unterstützt den Narzissten?

Narzissten sind selten allein. Da sie grundlegend auf andere angewiesen sind, um das Selbstwertgefühl und die Identität zu stabilisieren, die ihnen selbst fehlen, kommen sie ohne unterstützende Personen meist nicht weit. Diese sogenannten Enabler oder Ermöglicher stärken das übergroße Selbstbild, das ausgeprägte Anspruchsdenken und das oft missbräuchliche Verhalten von Narzissten, indem sie:

ihre verzerrte Wirklichkeitswahrnehmung übernehmen,

Grenzverletzungen oder Übergriffe nicht konfrontieren,

ihre Fehler verbergen oder für sie ausbügeln,

sich für ihr Verhalten entschuldigen, und

anderen die Schuld für ihr Verhalten geben.

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Die Selbsttäuschung der Enabler

Häufig finden sich solche Enabler im engen familiären Umfeld des Narzissten: Partner:innen, Eltern, Geschwister oder auch eigene Kinder. Aber auch Freund:innen, Kolleg:innen oder Mitarbeitende können zu Enablern werden. Menschen übernehmen diese Rolle aus unterschiedlichen Gründen: aus falsch verstandenem Fürsorgeverhalten, aus Selbstzweifeln, aus Angst oder sogar, um sich selbst in der Nähe der Machtposition des Narzissten aufzuwerten. Meistens geschieht dies schleichend – oft ohne dass die Betroffenen erkennen, was eigentlich geschieht.

Gerade Eltern narzisstischer Kinder sind anfällig für die Manipulationen ihres Kindes. Sie glauben irgendwann an Sätze wie:

„Ich bin schuld, dass sie sich so verhält.“

„Ich bin die Unfaire, die Wütende, die Kaltherzige.“

„Wenn ich nicht so egoistisch/wertlos/bedürftig wäre, würde sie mich lieben.“

„Sie meint es nicht so, tief drinnen liebt sie uns.“

„Alle Beziehungen sind eben kompliziert.“

„Wenn sie erstmal heiratet/Kinder bekommt, wird alles besser.“

„Wenn ich mich ändere, wird sie mich anerkennen.“

„Wenn ich liebevoller bin, hört sie auf, so wütend zu sein.“

„Wenn ihre Geschwister sich mehr anstrengen, wird sie zufriedener mit uns sein.“

Viele Enabler empfinden toxische Beziehungsmuster als normal, weil sie selbst in einer Umgebung mit überfordernden, fordernden oder emotional vernachlässigenden Bezugspersonen aufgewachsen sind – z. B. mit narzisstischen, alkoholabhängigen oder psychisch kranken Eltern. Sie haben früh gelernt, eigene Bedürfnisse zurückzustellen.

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Ein gefährlicher Selbstwertauftrag

Manche Enabler glauben, sie allein könnten das schwierige, „besondere“ Kind verstehen und glücklich machen. Sie investieren übermäßig in diese Beziehung – mit der Hoffnung, dadurch Nähe, Frieden oder Kontrolle zu erlangen. Besonders enmeschte Eltern (verstrickt, emotional verwoben) konstruieren oft ihr eigenes Selbstwertgefühl um das Wohlergehen des narzisstischen Kindes herum. Das kann bis zur Selbstaufgabe führen.

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Kein Ausweg?

Selbst wenn diese Eltern den Missbrauch durch ihr Kind irgendwann erkennen, bleiben sie häufig in der Beziehung, weil sie keinen Ausweg sehen. Der narzisstische Nachwuchs hat meist schon über Jahre hinweg:

ihr Selbstbewusstsein untergraben,

sie mit übergroßer Verantwortung belastet,

sie isoliert von anderen Familienmitgliedern,

ihre finanziellen Ressourcen ausgeschöpft,

sie gegen andere Kinder ausgespielt und

mit Kontaktabbruch oder Liebesentzug gedroht.

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Enabler oder „Flying Monkey“?

Nicht alle Enabler bleiben passiv. Einige übernehmen aktiv die Rolle des Angreifers im Auftrag des Narzissten – sie rechtfertigen nicht nur, sondern übernehmen dessen Taktiken wie Gaslighting, Schuldumkehr, Einschüchterung oder Spaltung (Triangulation). Solche aktiven Helfer nennt man „Flying Monkeys“ – eine Anspielung auf die fliegenden Affen der bösen Hexe in Der Zauberer von Oz, die deren Willen vollstrecken.

Diese „Flying Monkeys“ agieren oft aus Angst, selbst zum Ziel zu werden – oder weil sie sich tief in das Weltbild des Narzissten hineinmanipulieren lassen. In narzisstisch geprägten Familiensystemen sind es nicht selten Geschwister oder Elternteile, die sich auf die Seite des Narzissten schlagen und damit die Rolle der Täter:innen übernehmen – manchmal selbst narzisstisch geprägt.

Für betroffene, „gescapegoatete“ Kinder (die Sündenböcke in der Familie) ist der Verrat durch den sichere Elternteil oft noch verletzender als das Verhalten des eigentlichen Narzissten. Denn dieser Elternteil hätte es besser wissen, besser schützen – und loyaler sein sollen.

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Quellen:
Julie L. Hall | Halley Shafir | And I Have a Narcissist Sister

ENABLERS
There is nearly always someone enabling the narcissist. Being fundamentally dependent on others for the self-assurance and definition they lack, narcissists don’t get very far without enablers. An enabler supports the narcissist’s larger-than-life persona, extreme sense of entitlement, and abusive behaviour by

● accepting their version of reality,
●not standing up to their abuse,
●hiding or cleaning up their messes,
●acting as an apologist for them, and
●blaming others for their behaviour .

The Enabler’s Delusions
Narcissists usually have enablers in their family, such as a partner, parent, child, and/or sibling. They may also have enabling friends, coworkers or employees, and other members of their social network. People become enablers of narcissists for different reasons, from misguided care-taking, to self-doubt, to fear, to a desire for power. Often they become enablers gradually without understanding their situation. A narcissist’s parent in particular may feel confused by that daughter's brainwashing messages, believing some or all of the following:
■I am causing them to act this way.
■I am the unfair/angry/cruel one.
■If I weren’t so stupid/selfish/needy/they would love me.
■They don't really mean to hurt me/their siblings
■Deep down they love me/us but don't know how to show it.
■All relationships are difficult like this.
■Things will get better when she they get married/haskids.
■If I change, they will be happy with me.
■If I am more loving/lovable they will stop acting so angry.
■If their siblings act/do better, they will be happy with us.

Oftentimes enablers see abusive dynamics in a relationship as normal because they grew up with demanding, selfish, neglectful, or abusive caregivers. Enablers of narcissists may come from narcissistic homes or other environments in which they learned to subjugate their needs and feelings, such as in service to an alcoholic or mentally ill parent.

Enablers may delude themselves into thinking that they alone can understand and fulfill their difficult but special child. They may see their child as somehow a special one and believe they need to do extra work to deal with her and therefore worth the high maintenance they need to do. Similarly, a narcissist’s favoured and enmeshed parent may be under the delusion that s/he is the only one who can manage that child's happiness. Such parents often construct their identity around the demands of the child, constantly working to please and appease.

No Way Out

Frequently, enabling parents of narcissists maintain their relationship with the narcissist child even when they realise they are being abused because they don’t see a way out. Their abusive child is likely to have undermined their independence and support network by

●eroding their self-confidence,
●burdening them with excessive responsibilities and problems,
●isolating them from family and friends,
●draining their finances,
●alienating them from their other children, and
●threatening to leave them with nothing.

Enablers Versus Flying Monkeys

Narcissistic enablers protect a narcissist from experiencing some of the consequences of their own actions, but they sometimes also attack others who the narcissist feels threatened by.

Unlike other enablers, some narcissistic enablers adopt the narcissist’s abusive tactics to defend them including gaslighting, coercion, triangulation and projection. This is why some narcissistic enablers are also referred to as ‘flying monkeys,’ which is a nod to the flying monkeys used to do the Wicked Witch’s bidding in the famous movie The Wizard of Oz. Not all enablers are like this but those who are can be almost as toxic as the narcissists they’re defending.

“Flying monkeys” are enablers who also perpetrate the narcissist’s abuse on targeted victims. Like the flying monkeys in The Wizard of Oz, they assist in the narcissist’s dirty work and carry out abuse by proxy. Often children or other relatives in the narcissistic family, flying monkeys may be narcissistic themselves. There is a fine line between enabling and acting as a flying monkey. Often enablers cross that line to avoid being targeted themselves or because they are invested in believing the lies that justify the narcissist’s abuse of others, particularly scapegoated children. For such children, the betrayal of the enabling parent may be harder to accept and forgive than that of the narcissist because the enabler is the “safe” parent who should know better.

Based upon information supplied by:
Julie L. Hall
Halley Shafir
And I have a Narcissist Sister

30/07/2025

🔎 Bei Männern bleiben Depressionen öfter unentdeckt.

Verleumdung: Wenn aus der Opferrolle Täterverhalten wirdEin Bild, das sehr viel zeigt.Verleumdung ist kein Hilferuf – si...
28/07/2025

Verleumdung: Wenn aus der Opferrolle Täterverhalten wird

Ein Bild, das sehr viel zeigt.
Verleumdung ist kein Hilferuf – sie ist ein gezielter Angriff.
In meiner Arbeit seit über 20 Jahren im psychosozialen Bereich (und davor viele Jahre im Klinikalltag) habe ich solche Muster immer wieder erlebt:
Menschen, die sich dauerhaft in der Opferrolle einrichten – nicht, weil es keine Verletzungen gab, sondern weil diese Rolle irgendwann zum Schutzschild wird.
Das Umfeld springt dann schnell in die Retterrolle – besonders bei Frauen, oft gut gemeint, aber ohne genau hinzuschauen.
Wer sich abgrenzt, Fragen stellt oder neutral bleibt, wird plötzlich zur Bedrohung. Und genau dann taucht sie auf: die Verleumdung.
Nicht als Ausdruck von Ohnmacht – sondern als bewusster Versuch, andere zu beschädigen.
Ein solches Verhalten ist keine Opferhaltung mehr. Es ist ein klares Täterverhalten.

Besonders wichtig wird das überall dort, wo Kinder betroffen sind: in Schulen, Kitas, Jugendhilfe, Therapie.
Dort braucht es offene Kommunikation, klare Teamstrukturen und den Mut, genau hinzuschauen – auch wenn es unbequem ist.
Verleumdung wirkt nur dort, wo Isolation, Misstrauen oder Schweigen Raum bekommen.

Als Lehrtherapeutin am Praxisinstitut begleite ich angehende Berater:innen dabei, genau solche Dynamiken zu erkennen und systemisch einzuordnen.
Wie erlebst du solche Muster – beruflich oder privat?
Was hilft dir, in der Beobachterrolle zu bleiben?

Marrakesch und Dubai vereint in Seligenstadt 🤩🩷💜
24/07/2025

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21/07/2025

Manche halten sich für genial – dabei ist ihre Leistung nicht mal Mittelmaß. In der Psychologie gibt es für dieses Phänomen der Selbstüberschätzung einen Fachbegriff: Dunning-Kruger-Effekt. Er besagt, dass sich inkompetente Menschen oft für besonders fähig halten.

Auch Führungskräfte sind vor Selbstüberschätzung nicht sicher, sagt Psychologieprofessor Uwe Kanning. Aber gerade wenn wichtige Entscheidungen getroffen werden müssen, wird das gefährlich.

🚩Achte auf diese Warnsignale:
- Wiederholte Fehlentscheidungen
- Mitarbeitende gehen plötzlich auf Distanz
- Zynische Kommentare statt ehrliche Kritik

💡So geht’s besser:

Ob Chef oder nicht: Wer kein Fachwissen hat, sollte Entscheidungen nicht alleine treffen, sondern gezielt kompetentere Kollegen einbinden. Gute Führung heißt außerdem: Selbstreflexion üben – und Feedback einholen.

21/07/2025

Erziehungsratgeber gibt es wie Sand am Meer. Aber nicht immer findet man darin die erhofften Antworten. So ging es jedenfalls der amerikanischen Journalistin Michaeleen Doucleff. Erst der Kontakt zu indigenen Völkern machte ihr klar: Kindererziehung kann auch stressfrei, gelassen und liebevoll sein...

19/07/2025

💜 My parents definitely did not. And before parents start bashing me, we are talking about child abuse here, physical, sexual, negligence and emotional. 💜

08/07/2025

»Je mehr wir die Integrität von Menschen verletzen,
desto gehorsamer werden sie:
Es dauert 20 bis 30 Jahre, bis sich jemand,
der in seiner Kindheit geduckt, unterdrückt, misshandelt
oder missbraucht worden ist, verändert.«
Jesper Juul • bimw.de

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Babenhäuser Str. 4
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63500

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