22/09/2024
Herbstbeginn - Tag- und Nachtgleiche - Mabon:
Gestern durfte ich in einem wunderschönen Frauenkreis Mabon feiern.
Licht und Dunkelheit erreichen einen Moment des perfekten Gleichgewichts und der Harmonie. Es ist die Zeit, in der die Fülle der Ernte eingebracht ist, die Früchte der Arbeit des Jahres sichtbar und greifbar geworden sind. Die Samen, die im Frühling mit Hoffnung und Zuversicht in die Erde gelegt wurden, sind zu reifen Pflanzen gewachsen, die uns nun Nahrung und Fülle schenken.
Doch Mabon ist mehr als das Fest der Ernte. Es ist auch ein Übergang, eine Schwelle zwischen den Welten des Lichts und der Dunkelheit. Die Tage werden kürzer, die Nächte länger. Die Erde bereitet sich darauf vor, sich zur Ruhe zu legen, und so beginnt auch für uns Menschen die Zeit der Einkehr und Innenschau. Während die äußere Welt stiller wird, sind wir eingeladen, uns nach innen zu wenden, um das vergangene Jahr zu reflektieren.
Welche Samen haben wir in unserem Leben gesät, und welche Früchte tragen sie? Welche Erkenntnisse haben uns genährt? Mabon lehrt uns, dankbar zu sein für das, was gewachsen ist, und zugleich loszulassen, was nicht mehr gebraucht wird. Die dunkle Jahreszeit, die nun beginnt, fordert uns auf, mutig in die Tiefe unserer Seele zu blicken und die Weisheit der Stille zu erkennen.
Im Gleichgewicht von Tag und Nacht liegt die Erinnerung, dass sowohl Licht als auch Schatten ihren Platz haben. Die Dunkelheit ist nicht nur das Ende des Lichts, sondern auch der Nährboden für neues Wachstum. In dieser Zeit der Innenschau können wir die Samen für das kommende Jahr bereiten – nicht durch äußeres Tun, sondern durch inneres Wachsen und Reifen.
So möge die Dunkelheit uns nicht erschrecken, sondern ein sicherer Raum sein, in dem unsere Seele ruhen und sich auf das neue Leben vorbereiten kann, das im Frühling wieder erwachen wird. Mabon schenkt uns die Gabe, das Loslassen als Teil des Zyklus des Lebens zu verstehen und im Wandel die ewige Kraft des Werdens und Vergehens zu erkennen.
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