30/04/2025
Die OP ist vom Tisch
"Nach einem sehr langen und anstrengenden Arbeitstag bekam ich starke Schmerzen im linken Knie. Ich machte mir erst keine großen Gedanken, schließlich hatte ich seit zehn Jahren immer mal wieder Beschwerden. Ich werde wohl alt, habe ich immer mit meiner Frau gescherzt. Aber dieses Mal gingen sie nicht wieder weg.
Ich konnte kaum noch auftreten, das Knie krumm machen oder die Treppe hinuntergehen ging gar nicht mehr. Weil mich das in meinem Hobby und auch in meinem Beruf, ich bin Bausachverständiger, sehr stark behinderte, ging ich nun doch zum Arzt: Gelenkknorpelschaden mit typischem arthrotischem Reiben in fortgeschrittenem Stadium.
Mein Arzt hat mich schonend darauf vorbereitet, dass bei mir wahrscheinlich eine größere Operation und der Austausch des Kniegelenks anstünde. Er überwies mich an die Uniklinik Marburg, die auch direkt einen OP-Termin für mich ansetzte. Auch eine Berufsgenossenschaftliche Klinik in Frankfurt bestätigte mir die Diagnose. Ich war dort in der Hoffnung auf eine Alternative nochmal für eine zweite Meinung hingegangen, denn schließlich kann man es sich als kleiner Selbstständiger heute kaum leisten, durch eine Operation und anschließende Reha längere Zeit aus dem Arbeitsprozess herauszufallen. Da es sich dann doch leicht besserte, zögerte ich die Operation hinaus.
Schließlich erfuhr ich von Bekannten, dass es eine Therapie gibt, die sich Kernspinresonanz-Therapie nennt. Da ich Neuem gegenüber aufgeschlossen bin, habe ich mich im Wetzlarer Behandlungszentrum beraten lassen und zunächst gedacht, bevor ich zur Operation gehe, kann ich das ja mal ausprobieren. Es sieht fast aus wie ein Magnetresonanztomograf, nur viel kleiner. Man spürt nichts, wenn man das Knie für eine Stunde in die kleine Röhre liegt. Ich habe während meiner Therapiesitzungen immer Kreuzworträtsel gelöst.
Schon nach den ersten Sitzungen spürte ich eine Besserung, die sich bis sechs Monate nach der Behandlung steigerte. Das ist wohl nicht ungewöhnlich, dass das optimale Ergebnis nach einem halben Jahr etwa erreicht ist. Nach etwa eineinhalb Jahren wiederholte ich die Behandlung nochmal. Wo ich vorher teilweise die Treppe rückwärts hinuntergegangen bin oder mich geschont habe, habe ich heute keine Probleme mehr.
Ich kann sagen, dass ich ohne Einschränkungen oder Bewegungsängste völlig normal leben kann. Die OP ist vom Tisch."