19/10/2021
Wir sind nicht zum Sitzen geboren 🪑
Unser moderner Lebensstil hat das Sitzen zur wesentlichen Haltung gemacht, doch unser Körper ist nicht zum Sitzen geboren. Sogar Kinder sitzen mittlerweile bis zu 70% des Tages – in der Schule, am Computer, vor dem Fernseher und im Bus oder Auto. Körperliche Aktivität und Sport ist gerade im Kindesalter und in der Jugend eine wichtige Voraussetzung für Wachstum und Entwicklung, da nahezu alle biologischen Systeme davon abhängig sind, in der angemessenen Weise beansprucht zu werden.
Und auch bei den Erwachsenen steigt die Zahl der „Couch-Potatoes“ immer mehr an. Bildschirmarbeit, lange Wege zur Arbeit, Mobil-Telefone und soziale Medien – all diese Dinge beeinträchtigen unseren Körper, der eigentlich für ein Leben mit viel Bewegung gebaut ist.
Ein wesentlicher Faktor sind außerdem die Auswirkungen von Anspannung, Leistungsdruck und Stress, die sich natürlich psychisch niederschlagen, aber ebenso sichtbar werden in den vielfältigen Verspannungen, die sich in unserem Muskelapparat und den Faszien ansiedeln – oft diagnostiziert als unspezifische Schmerzen. Über 80% der Bevölkerung leidet Schmerzen oder hat im Leben bereits einmal solche Schmerzen gehabt:
Wer hat nicht schon einmal den Pfeil einer Hexe beim „Hexenschuß“ im unteren Rücken gespürt oder „zuviel Last auf den Schultern“ – viele haben eine „Achillesverse“ – und wem sitzt nicht öfter „etwas im Nacken“?
Das Eine oder Andere kennen wir alle. Die Frage ist nur, wie wir mit den Signalen unseres Körpers umgehen. Ignorieren wir den Schmerz, so lange es geht oder nehmen Medikamente, um weiter funktions- und leistungsfähig zu bleiben, bis es nicht mehr geht? Oder hören wir auf den Hilferuf und suchen uns Unterstützung, um dem Körper die Möglichkeit zu geben, sich selbst zu helfen? Gönnen wir uns im getakteten Alltag Ruhephasen, Entspannung und die Freude an der Bewegung, die das Gleichgewicht von Körper und Geist wieder herstellen und erhalten kann?