28/06/2025
„Ich liebe Pferde – aber das reicht nicht“
Ich bin nicht mit Pferden groß geworden und kam auch erst mit Ende 20 zum Reiten. Ich habe auch Fehler gemacht, hatte aber eine gute Trainerin an meiner Seite, die mir viel beigebracht hat. Und genau deshalb fällt es mir schwer, zu sehen, was im Pferdehobby oft schiefläuft. Nicht aus bösem Willen, sondern aus Unwissenheit. Und genau das ist das Problem.
Viele Menschen steigen ins Reiten ein, weil sie Pferde lieben. Der Traum vom eigenen Pferd, vom Ausritt ins Grüne – das kenne ich gut. Aber was dabei häufig vergessen wird: Pferde sind keine Freizeitspielzeuge. Sie sind hochsensible Lebewesen mit klaren Bedürfnissen. Und diese werden im Hobbybereich oft übersehen oder unterschätzt.
Was mir besonders auffällt: Es wird viel zu wenig Unterricht genommen – gerade am Anfang. Viele denken, ein paar Reitstunden reichen. Dabei müsste es vor allem zu Beginn viel mehr um Wissen gehen: über Haltung, Fütterung, Verhalten, Gesundheit. Nicht nur auf dem Pferd, sondern auch daneben. Denn die meisten Probleme entstehen nicht im Sattel, sondern im Alltag – im Stall, auf der Weide, beim Führen, beim Füttern.
Ich habe selbst Fehler gemacht, vor allem am Anfang. Dinge falsch eingeschätzt, zu schnell gehandelt, zu wenig gefragt. Aber genau deshalb finde ich: Wer ein Pferd hält oder regelmäßig mit Pferden zu tun hat, sollte bereit sein, dazuzulernen – immer wieder. Denn das Tier verlässt sich auf uns. Und Vertrauen sollte man nicht enttäuschen.
Es tut weh zu sehen, wie viele Pferde aus reiner Unkenntnis falsch gehalten oder trainiert werden. Boxenhaltung ohne Bewegung, isoliert von anderen Pferden, falsches Futter, schlechtes Equipment, grobe Hilfen im Training. Oft geschieht das nicht aus Gleichgültigkeit – sondern, weil das Wissen fehlt und niemand es offen anspricht.
Deshalb mein Appell: Reiten lernen heißt nicht nur „reiten lernen“. Es heißt, Verantwortung übernehmen – für ein Lebewesen, das nicht selbst entscheiden kann. Wer Pferde wirklich liebt, nimmt sich Zeit, investiert in Wissen und stellt sich auch unbequemen Fragen. Denn echte Pferdeliebe beginnt nicht im Stall – sondern im Kopf.
Euer Tommy
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