
22/09/2025
Nächtliche Gehirnwäsche – wenn unser Kopf sich selbst reinigt
Unser Gehirn ist ein wahres Kraftwerk: Es wiegt zwar nur rund 1,3 Kilogramm – etwa 2% des Körpergewichts –, verbraucht aber bis zu 25 % der gesamten Energie. Bei dieser intensiven Arbeit entsteht täglich jede Menge Abfall: rund 7 Gramm verbrauchte Proteine und zellulärer Schrott. Aufs Jahr gerechnet sind das ganze 2,5 Kilo biologischer Müll – fast doppelt so viel wie das Gehirn selbst wiegt!
Doch wohin mit all dem Abfall? Würde er sich ansammeln, käme es zu Störungen in der Kommunikation der Nervenzellen, bis das Gehirn seine Funktionen nicht mehr erfüllen könnte. Anders als der restliche Körper, der Abfälle über das Lymphsystem entsorgt, besitzt das Gehirn keine Lymphgefäße.
Forscher haben jedoch ein faszinierendes Entsorgungssystem entdeckt: das sogenannte glymphatische System. Dieses feine Kanalnetz spült während des Schlafs Abfallstoffe aus den Hirnzellen – eine Art Müllabfuhr im Kopf.
Diese Erkenntnis könnte weitreichend sein: Bei Erkrankungen wie Alzheimer oder Parkinson lagern sich schädliche Proteine im Gehirn ab, weil sie nicht ausreichend abtransportiert werden. Das glymphatische System könnte daher ein neuer Ansatzpunkt für Therapien sein.
Fazit: Schlaf ist mehr als Erholung – er ist überlebenswichtig. Während wir träumen, läuft im Gehirn die Nachtschicht und sorgt dafür, dass wir am nächsten Tag klar denken, kreativ bleiben und gesund durchs Leben gehen.
Deutschland | Europa | USA & Kanada. Informieren Sie sich über die aktuellen KÖRPERWELTEN Ausstellungen weltweit und planen Ihren Besuch vorab.