31/05/2017
Welt MS Tag 2017 im NeuroMVZ in Stuttgart
“Multiple Sklerose - Alles geht, aber eben nur anders ...”
“Alles geht, aber eben nur anders ...,” so lautet das Motto des diesjährigen Welt MS Tages am 31. Mai. Jedes Jahr am letzten Mittwoch im Mai wird mit diesem Tag weltweit die Aufmerksamkeit auf Menschen mit Multipler Sklerose (MS) gelenkt und die Aufklärungsarbeit über die Nervenerkrankung intensiviert.
Das NeuroMVZ in Stuttgart ist auf die Diagnose und Therapie der MS spezialisiert. Den diesjährigen Welt MS Tag wollen die für die Betreuung von MS-Patienten speziell ausgebildeten MS-Schwestern des Zentrums nutzen, um verstärkt auf Multiple Sklerose aufmerksam zu machen und über die Erkrankung aufzuklären. Im NeuroMVZ hat jeder MS-Patient „seine“ MS-Schwester als persönliche Ansprechpartnerin, die immer ein offenes Ohr für seine Fragen, seine Sorgen und Probleme und natürlich auch seine Kritik hat und die sich um Lösungen kümmert. Zusätzlich bieten die qualifizierten MS-Schwestern regelmäßig Schulungen und Vortrags-veranstaltungen für die MS-Patienten des NeuroMVZ an.
MS ist die häufigste neurologische Erkrankung junger Erwachsener. Über 200.000 Menschen leben in Deutschland mit der Nervenkrankheit Multiple Sklerose (MS). Jedes Jahr kommen etwa 3.500 neue MS-Diagnosen dazu. Meist sind junge Erwachsene zwischen dem 20. und 40. Lebensjahr betroffen.
MS ist eine chronisch-entzündliche Autoimmunerkrankung des zentralen Nervensystems (ZNS), die zu einer Degeneration von Nervenzellen führt. Unzureichend behandelt, kommt es zu fortschreitender Behinderung. Fehlgeleitete Zellen des Immun-systems greifen das zentrale Nervensystem an und lösen so in Gehirn und Rückenmark Entzündungen aus, die zu einer Vielfalt von Symptomen und sehr unterschiedlichen Krankheitsverläufen führen können. Deshalb wird Multiple Sklerose auch als “Krankheit der 1000 Gesichter” bezeichnet.
Kennzeichnend für MS sind Schübe, die durch die Entzündungen ausgelöst werden. Sie treten vor allem in der Anfangsphase verstärkt auf und machen sich durch sehr unterschiedliche Symptome bemerkbar. Missempfindungen, Kribbeln und Taubheitsgefühle, Erschöpfbarkeit und Müdigkeit sind oftmals Kernsymptome zu Beginn der Erkrankung, aber auch Gefühlsstörungen, Gangunsicherheit und Blasen-störungen. Die genauen Ursachen sind noch unklar. Es gibt nicht den einen Auslöser der MS. Die Ursachen können genetisch bedingt sein, die Umwelt scheint auch eine Rolle zu spielen, ebenso wie die Ernährung und mögliche Infekte.
Große Auswahl spezifischer Medikamente ermöglicht individuelle Therapie “Die Krankheit ist noch nicht heilbar. Zum Glück gibt es heute aber eine große Auswahl an Medikamenten, die es erlauben, die individuellen medizinischen und persönlichen Bedürfnisse der Patienten bei der Therapieentscheidung zu berücksichtigen.” Wichtig sei, möglichst früh mit der Therapie zu beginnen und sie konsequent fortzusetzen. Nur so könne eine Stabilisierung der Krankheit erreicht werden und die Lebensqualität der Patienten erhalten bleiben, betonen unsere Neurologen. Das bedeutet, die Behinderungsprogression wird gestoppt und keine weiteren Schübe, die das Fortschreiten der Erkrankung kennzeichnen, treten mehr auf.
Ebenso wichtig sei das regelmäßige Monitoring, die Therapiebeobachtung, um die Wirksamkeit der eingesetzten Medikamente zu kontrollieren und gegebenenfalls rechtzeitig auf Nebenwirkungen reagieren zu können. Patienten sollten sich selbst genau beobachten und ihrem behandelnden Arzt Rückmeldungen geben. “Durch offene Gespräche mit Ihrem Arzt können Patienten sehr viel für sich selbst tun,” sagen die Neurologen.
Das diesjährige Motto des Welt MS Tages wurde von der Deutschen Multiple Sklerose Gesellschaft (DMSG) im Rahmen eines Wettbewerbes ermittelt. Der Gewinner, selbst MS-Patient, will mit dem Motto “Alles geht, aber eben anders ...” zum Ausdruck bringen, dass sich mit der Diagnose MS das Leben zwar ändert, sich andererseits aber auch andere Horizonte öffnen.