Ja, man schreibt (eine) Geschichte, die spannender nicht hätte erfunden werden können.
Zu der Zeit arbeitete ich als Seminarleiterin und Trainerin für ein größeres Kosmetikunternehmen. Ich gab mein Wissen weiter, welches ich in 25 Jahren mit 2 1/2 jähriger mittlerer medizinischer Fachausbildung mit 3 - monatigem Hautarztpraktikum zur Fachkosmetikerin, medizinischen Fußpflegerin, Nailartist, MakeUp - Artist und Massagespezialistin erworben hatte.
Es war mein Traumberuf - dieses Reisen und Workshops für Fachpublikum ausrichten, in Hotels nächtigen, große Hotelschulungen zu leiten und geschätzt zu werden für mein Können und meine Art, mit Menschen umzugehen. Allerdings forderte diese Tätigkeit auch ihren Tribut:
ein BurnOut Ende 2011 zeigte mir auf, dass ich so sicher nicht weiter machen könne bis zur Rente - mit 50 Stunden Wochenarbeitszeit plus nochmal 20 Stunden Fahrtzeit (manchmal wurden es 2500 km in der Woche! die wir, weil wir alle Dekoration und Arbeitsmittel mitnehmen mussten, nicht hätten mit der Bahn oder dem Flieger erledigen können).
Fieberhaft überlegte ich, was ich machen könne - stattdessen.
Getrieben von dem Gedanken, nicht in ein Korsett zu wollen - und zu können - und von dem Wunsch, mir zu beweisen, was ich wirklich kann, grübelte ich Tag für Tag, wenn ich nicht gerade arbeitete.
Eines morgens wurde ich wach und hatte einen Gedanken im Kopf:
FootSpa Germany!
So soll es heißen. Mein kleines Unternehmen.
Es war, als hätte es mir jemand in den Kopf gepflanzt, als hätte mir jemand eine Eingebung gegeben und mein Bauchgefühl sagte mir: DAS ist es! Genau DAS!
Das war im Februar / März 2012.
Braucht das jemand in unserer kleinen Stadt? Und wie soll ich das finanzieren? Jahrelang alleinerziehend mit 2 Kindern und ohne Unterhaltszahlungen blieb nicht viel Geld zum Sparen über. Woher also nehmen? Und wo soll es etabliert sein?
Den Mut und das Durchsetzungsvermögen habe ich in diesem Falle von meiner Mutter und von meinem Vater geerbt. Meine Mutter, Meisterin des Kosmetikhandwerks, hat den Weg zur Selbständigkeit ähnlich kämpferisch 1980 angetreten. Mein Vater lehrte mich Rückgrat und nach vorn zu gehen, statt feige zurück.
Meine Mama - die beste Kosmetikmeisterin ganz Deutschlands. Ihr Wissen ist wie ein Lexikon. Noch heute kann ich sie fragen, wenn mir etwas unbekannt ist.
Die Strategie wiederum hatte ich durch mein eigenes Leben gelernt. Ich konnte mir aus all meinen tollen und vielseitigen Tätigkeiten das Beste entnehmen für diesen Weg. Und das tat ich!
Facebookseite für FootSpa erstellen - um zu sehen, ob es Interessenten gibt. (Und das Feedback war hervorragend. Wir starteten Umfragen, welche Farben gern gesehen würden in den Räumen, welche Leistungen und was wichtig wäre und ließen all das einfließen in die Planung)
Buisnessplan schreiben (Ich arbeitete am Tag normal und nachts schrieb ich an dem Plan, mehr für mich, als für die Bank, denn nur so konnte ich für mich herraus finden, ob ich Flausen im Kopf hatte oder es doch funktionieren könnte - eine Selbständigkeit ist ja auch immer ein Risiko. Ganze 4 Monate schrieb ich, verwarf, zerriss, schrieb ich neu)
Website erstellen (mein Sohn hat es damals gemacht und das ganz großartig! So war ein weiterer Grundstein gelegt.)
Räume finden (mehrfach war ich an der Schlossweide 1 und wusste: wenn es gelingen soll, dann hier!)
Bank finden (ich habe 3 Banken kontaktiert, die erste hat abgelehnt, da ich ja nunmal kein Eigenkapital mitbrachte - das Konzept hätten sie aber gern behalten ;), die zweite Bank sagte zu, mit den unvergessenen Worten: Sie sitzen hier ganz allein, ohne Finanzberater, Steuerberater oder sonstwen, haben einen sehr guten Buisnessplan und alle nötigen Unterlagen und Überlegungen und ein tolles Konzept - wir gehen mit Ihnen diesen Weg! )
Alles einkaufen, bestellen zur Einrichtung, Handwerker koordinieren (danke an meinen damaligen Vermieter Herr Peer Schmidt).
Und das alles neben einem Vollzeitjob mit o.g. 60 - 70 Stunden - Wochenarbeitszeit.
Es gab viele Momente der Sorge, der Angst, der Überlegung, ob ich das alles so schaffen könnte. Eigentlich wollte ich weiter in meinem alten Job arbeiten - Teilzeit - hatte dies auch alles mit meiner damaligen Trainingsleitung besprochen. Leider hatte ich mich in dieser Person derart getäuscht, dass ich zu spät merkte, dass sie mich auflaufen lassen wollte. Sie hatte der Geschäftsführung nicht mitgeteilt, was ich vor hatte, lediglich, dass ich in Teilzeit weiter arbeiten möchte. Dadurch fühlte sich die Geschäftsführung hintergangen, versuchte, die Trainingsleitung noch eine Zeit lang zu decken, wurde dann aber gerichtlich eines besseren belehrt.
Nichts desto trotz war der Plan, durch die Teilzeitstelle abgesichert zu sein, hinfällig und es hieß: springen und schwimmen. Eine andere Wahl gab es nicht. Es war Mitte November und alles war eingeleitet für den selbständigen Weg.
Im Nachhinein war ich dankbar, dass es so gekommen war, denn ich hätte diese Zweigleisigkeit nicht lange durchhalten können.
Am 8.12.12 sollte dann die Eröffnung stattfinden. Im Vertrauen auf die Fachkenntnisse, im Glück, dass meine wunderbare Tochter Sissy die Ausbildung zur Fußpflegerin und Nailartistin nach ihrem Gesellenabschluss zur Augenoptikerin abgelegt hatte und nun mit dabei sein würde und im Wissen, dass es eine unabänderliche Folge der letzten Jahre war und ich wissen wollte, ob es funktioniert saßen Sissy und ich am 7.12. um 22.30 Uhr im Laden (der großartig geworden war - danke an meine Denise und ihren Thomas, die uns sehr geholfen haben, den letzten Schliff handwerklich reinzubringen) und fragten uns: was ist, wenn keiner kommt? Was machen wir dann?
Mit diesen Gedanken und der zugehörigen Aufregung gingen wir heim.
Die Zeitung hatte bereits berichtet. Auf Facebook hatten wir zu der Zeit ca. 600 Follower (für ein Unternehmen, das erst entstand, schon eine gute Leistung, oder?). Wir hatten uns extra Arbeitskleidung in den Firmenfarben braun und apfelgrün besorgt, die wir morgens anziehen wollten.
Dazu kamen wir nicht.
Als wir um 8.30 Uhr am Geschäft ankamen, waren die letzten Vorbereitungen zu treffen. Wir stellten die Getränke bereit, die Eröffnungspräsente, die Kekse, die Getränkebecher, Servietten etc. Wir hatten ja noch gut 1 Stunde Zeit.
Pustekuchen. Die ersten Interessenten waren um 9 Uhr da. Und dann ging es Schlag auf Schlag. Die letzten verließen nach 17 Uhr die Räumlichkeiten.
So viele tolle Menschen, die die Eröffnung mit uns feierten, so viele großartige neue Kontakte, Gutscheinverkäufe und Terminvergaben. Es war überwältigend. Als wir um 18 Uhr den Laden abschlossen, wussten wir: es wird gelingen. Es wird hart, aber es wird gelingen!
Und so begann unsere Story - in jeder Hinsicht aufregend.
Wir blicken heute, wo ich es schreibe, auf nunmehr 6 erfolgreiche Jahre zurück. Es war nie einfach und immer verbunden mit viel Arbeit, viel Herzblut, viel Leidenschaft, viel Verzicht und vielen Steinen, die man uns in den Weg legte.
Manches, was wir gern umgesetzt hätten, gelang nicht, weil das nötige Personal nicht zu finden war, die finanziellen Mittel nicht reichten oder letztlich der Platz fehlte.
Anderes wiederum kam hinzu. Manches hat sich verändert. Wir haben uns weiter entwickelt, haben Lehrgeld bezahlt und Verbindungen zu Kunden gefunden, die Freundschaften wurden. Wir haben die Website neu gestaltet, den Namen in FootSpa Syke geändert (weil ich das Konzept des Franchise oder Filialunternehmens zwar noch in der Schublade, aber derzeit nicht mehr im Kopf habe) und tolle neue Behandlungen entwickelt. Wir haben uns weiter gebildet, haben neue Ideen gepflanzt und sind immer - jeden einzelnen Tag - gern arbeiten gegangen. Wer kann das schon von sich behaupten?
Und zum Ende des 6.Jahres sind wir nun in größere Räume gezogen - mit mehr Platz, heller, anders, nicht weniger spannend und mit eigener Note.
Nun werden wir die nächsten Projekte angehen, werden endlich unsere Schulungen durchführen können, vielleicht kommt auch wieder ein Wohnzimmerkonzert auf den Plan - den Platz haben wir ja nun :)
Auch wenn dieser Standortwechsel so nicht geplant und den geplanten Umbaumaßnahmen am alten Standort geschuldet war, so ist er doch eine gute Gelegenheit für Neues, Aufregendes und Einmaliges.
Unsere tollen Kunden und Interessenten gehen mit uns diesen Weg - wofür wir unglaublich dankbar sind.
Wir werden weiterhin für EUCH alles geben - und mehr
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FootSpa - dieser Trend aus den USA verfolgt die Strategie, dass alle Anomalien der Füße in ärztliche Hände gehören.
Deshalb wird bei einer FootSpa Germany - Behandlung auch nur begrenzt mit medizinischen Geräten gearbeitet. (Fräser etc.)
Dazu bieten wir die optimale Gesichtspflege und Körpermassagen an - und das alles mit rein natürlichen Produkten.
Wohlfühlen auf ganzer Linie, entspannen, genießen und anschließend erholt durchstarten!