16/04/2024
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Warm up – nicht nur für den Sporthund
Bei uns Menschen gehört das gezielte Aufwärmen vor jeder sportlichen Anstrengung dazu. Bei den Sportpferden gibt es entsprechende Abreiteplätze um diese aufzuwärmen und auf ihre sportliche Leistung vorzubereiten. Bei Hunden wird es dagegen häufig vernachlässigt.
Dabei ist das richtige Warm Up neben einem korrekten Training beim Hund von entscheidender Bedeutung für die Vorbeugung von Überlastungen und Verletzungen im Hundesport. Allerdings rate ich auch zu einem Warm Up, wenn der Hund zum Ball spielen aufgefordert wird – hier gibt es schließlich jede Menge Starts und Stopps -, an der Reizangel arbeiten soll oder sonstigen sportlichen Aktivitäten nachgehen wird.
Unter Warm Up versteht man ein kurzes, leichtes, koordiniertes und klar strukturiertes Bewegungs-Programm, das in mehreren Phasen stattfindet und Körper und Geist auf eine bevorstehende sportliche Leistung vorbereitet.
Das richtige Aufwärmen hat auf den vierbeinigen Sportler direkt mehrere positive Effekte. Vorbeugen von:
🐾 Verletzungen
🐾 Unfällen
🐾 Folgeschäden durch Überbeanspruchung
🐾 Steigerung der Leistungsfähigkeit
🐾 Steigerung der Konzentration
🐾 Steigerung der Motivation
Durch ein vernünftiges Warm up wird der Körper besser durchblutet und Muskeln, Sehnen und Bänder werden optimal mit dem für den Sport so wichtigen Sauerstoff und Nährstoffen versorgt. Auf diese Weise werden sie elastischer, geschmeidiger und damit auch widerstandsfähiger. Muskelfaserrissen, Sehnen- und Bänderrissen kann so vorgebeugt werden. Außerdem können die Muskeln schneller angespannt und wieder entspannt werden. Das macht den Hund wendiger und erhöht seine Geschwindigkeit. Auch die Nerven werden stimuliert, so dass sich sowohl die Konzentration als auch die Koordination des Hundes verbessern. All das wirkt sich auch auf die Psyche des Hundes aus.
Hunde, die noch nicht lange im Training sind, ältere Hunde, Hunde mit Vorerkrankungen nach Rücksprache mit dem Tierarzt oder Physiotherapeuten und wenn es draußen kalt ist benötigen etwas länger für das Aufwärmen. Je besser Muskulatur und Ausdauer trainiert sind, desto schneller ist der Körper in der Lage, sich auf eine sportliche Leistung vorzubereiten. Gleichzeitig ist die Verletzungsprophylaxe hier besonders wichtig.
Das Aufwärmen sollte so kurz wie möglich vor der eigentlichen Leistung stattfinden. Es ist als Vorbereitung zu sehen und nicht schon als tatsächliche sportliche Leistung, deswegen sollte das Warm Up nur leichte Übungen beinhalten. Nach mehr als 10 Minuten Ruhe/Pause sollte der Hund erneut aufgewärmt werden.
Beispiel für ein allgemeines Aufwärmen (etwa 10 Minuten):
📍 Phase 1: Gehen, dann lockeres Traben an der Leine. Danach Intervalltraining mit Steigerungslaufen und kurzen Sprints.
📍 Phase 2: Stretching mit Übungen wie beispielsweise
🐾 Verbeugen
🐾 Strecken
🐾 Männchen-Machen
🐾 Pfote-Geben
🐾 Slalomlaufen durch die Beine
🐾 Drehungen um die eigene Achse
🐾 Vom Steh ins Sitz, ins Platz, wieder ins Sitz und ins Steh
Spezifisches Aufwärmen (etwa 5 Minuten)
Hier soll der Hund leichte Aufgaben bewältigen, die ihn auch bei der eigentlichen sportlichen Aktivität erwarten. Das können folgende Übungen sein:
🐾 Kurze Sprints
🐾 Erst weite, dann engere Wendungen
🐾 Niedrige Hürden
🐾 Ein langsamer Lauf über niedrig eingestellte Geräte
🐾 Slalom
🐾 Kurze Stopps und Geschwindigkeitswechsel
Wichtig ☝️: Der Hund sollte nicht nur richtig aufgewärmt werden – nach dem Training darf auch das Cool Down nicht fehlen. Mehr dazu in unserem nächsten Posting.