03/04/2025
🛑 Ausnahmezustand seit über einer Woche 🛑
Seit Tagen leben ich in ständiger Angst um meine Tiere. Der Grund? Die Maul- und Klauenseuche. Sollte in einem Umkreis von 3 km ein einziges infiziertes Tier entdeckt werden, könnten die Behörden ALLE meine Tiere töten lassen – unabhängig davon, ob sie gesund sind oder nicht.
Das EU-Ziel, den Erreger "weiterhin" auszurotten, bedeutet im Ernstfall den Tod ganzer Herden – auch gesunder Tiere. Für uns hier wäre das eine unvorstellbare Katastrophe. 😔
Tiere, die für viele tiergestützt arbeitende Menschen, Familienmitglieder sind, werden möglicherweise vernichtet – wegen eines Virus, das für Menschen harmlos ist und das viele Tiere überleben würden. Ja ok, die Tiere bringen weniger Leistung, wirtschaftlich ist es halt nicht...
Ich habe bereits die Hälfte der geplanten Wanderungen abgesagt. Glaubt mir, das ist mein geringstes Übel, auch wenn mich das finanziell natürlich trifft. Derzeit dürfen nur Menschen mit uns unterwegs sein, die in den letzten 14 Tagen nicht in Ungarn oder der Slowakei waren und keinen Kontakt zu Paarhufern wie Schweinen, Schafen, Rindern, Lamas oder Alpakas hatten. Denn das Virus wird über Kleidung und Schuhe übertragen.
Danke an alle Kundinnen und Kunden für euer Verständnis und eure Unterstützung in dieser schweren Zeit! ❤️
Was gerade passiert, ist erschütternd. In der Slowakei werden z.B. in nur einem Betrieb über 3500 Rinder in wenigen Tagen gekeult. Man kann sich vorstellen, was da gerade abgeht. Die Angst dieser Tiere, die darauf warten als nächstes dran zu kommen.
👉 Die traurige Realität:
Die Seuche ist ein Symptom unserer Zeit. Klimawandel, Massentierhaltung & Tiertransporte schaffen ideale Bedingungen für solche Ausbrüche. Und wie so oft leiden am meisten jene, die sich nicht wehren können, die uns ausgeliefert sind - die Tiere. Nur fürs günstige Schnitzel. Und jetzt betrifft mich diese Quälerei, obwohl ich damit überhaupt nichts zu tun habe und natürlich auch nicht konsumiere.
Meine Tiere haben bei mir ein wirklich gutes Leben, sie vertrauen mir, ich kann sie alleine behandeln, wenn es ihnen nicht gut geht, und sie kooperieren mit mir und meinen Kundinnen und Kunden mit einer Freude, welche mich immer noch zu Tränen rührt. Jetzt dieser Gefahr ausgesetzt zu sein, ist eine psychische Ausnahmesituation.
Was wir Menschen den Tieren antun, ist beschämend, bringt mich zum Verzweifeln und ist einfach nur falsch.
Bleibt achtsam. Seid solidarisch. Ändert euer Konsumverhalten. Und denkt darüber nach, welches System die Mehrheit der Österreicher*innen da eigentlich mitträgt.
P.S. Wir sind nicht in der Überwachungszone und 100km Luftlinie vom nähesten Ausbruch entfernt. Bisher gibt es GSD keinen einzigen Fall in Österreich. Und das soll auch so bleiben!