
29/04/2024
🐕🐈⬛🐴 Hast du schon mal was von einem Kastrationstrauma gehört❓
Nach meinem heutigen Tag möchte ich genau dazu etwas aus meiner Praxis mit euch teilen. Tatsächlich betrifft dieses Problem sehr viele Pferde, Hunde und auch Katzen, wird aber oft gar nicht bemerkt, weil es so viele verschiedene Anzeiger geben kann.
Heute ging es um einen Pferdmann, der im Springsport unterwegs ist. Berichtet wurde im Vorfeld von einem zunehmend steifen und ungleichmäßigen Gang, wenig bis gar keiner Hinterhandaktivität und zunehmenden Problemen beim angaloppieren, galoppieren und direkt am Sprung – den er aktuell auch gern verweigert. Er ist schon länger extrem wählerisch beim Futter, lässt sich ungern Satteln und am Bauch putzen, beim Hufe geben muss seine Besitzerin oft vorsichtig sein, da er auch schon mal ausschlägt und aktuell zieht er sich immer mehr von allem zurück und wirkt als hätte er einfach keine Lust zu irgendwas.
💡Der Logiker würde jetzt vermutlich sagen, dass die Symptome auf ein Magenproblem hindeuten - was auch richtig ist – und vermutlich einige Blockaden im Bewegungsapparat gerichtet werden sollten. Dazu noch einige Übungen für den Besitzer und eine Magenschonende Ernährung.
All das sehe ich genauso und dann kommt immer mein ABER:
Was wäre, wenn nicht alles nach Lehrbuch läuft und der Therapeut ohne Vorurteile in eine Behandlung geht?
💚 Der Vorteil daran ist, dass man Absichtslos bleiben und offen dafür ist, was das Tier und sein Körper selbst zu den Problemen berichten und zeigen können.
Und genau so war es heute mal wieder bei meinem Besuch und der Behandlung. Ja, es gab Blockaden und auch der Magen ist auffällig. ABER das sind in diesem Fall die Symptome für eine ganz andere Ursache. Nämlich ein Kastrationstrauma, dass seit 10 Jahren an Bord und unbehandelt ist.
Bei so einem Trauma gibt es immer mehrere Seiten, die wir als Besitzer und auch als Therapeut sehen sollten. So ein Eingriff hinterlässt immer physische und auch psychische Traumata.
Meist wissen wir gar nicht, ob das Tier genauso überzeugt von diesem Eingriff ist bzw. war, wie wir selbst. Um zu verstehen, was da eventuell an Emotionen hochkommt, kannst du dich vielleicht selbst in die Lage des Tieres versetzen und dir vorstellen, dass irgendjemand über die Amputation eines Körperteils von dir entscheidet.
Eine Kastration ist natürlich meist nötig, damit bei Pferden z.B. ein Herdenleben stattfinden kann oder auch aus diversen anderen Gründen und ich möchte hier auch niemandem ein schlechtes Gewissen einreden.
Aber wenn wir uns bewusst machen, was das auslösen kann, dann können wir vielleicht einige Wesensveränderungen besser verstehen. Abhängig vom Typ, kann so eine Kastration sowohl agressiv als auch depressiv machen. Und das auch erst nach vielen Jahren, dann wenn das System all das nicht mehr kompensieren kann.
Dann bleibt durch eine Kastration auch immer eine physische Narbe zurück. Die freigesetzten Entzündungsstoffe führen zu Verklebungen zwischen der Haut und den Muskeln sowie dem Fasziengewebe, was zu Schmerzen aber auch zu Verspannungen führen kann.
Direkt nach der Kastration setzen die Tiere ihre Hinterhand auch nicht mehr richtig ein und geraten meist in eine Schon- bzw. Kompensationshaltung, was wiederum Auswirkungen auf den restlichen Körper hat und bei Pferden sehr oft Rittigkeitsprobleme mit sich bringt.
Viele unserer Tiere bleiben in dieser Kompensation stecken und benötigen tatsächlich Hilfe von außen – sowohl körperlich als auch seelisch. Ich nutze dazu am liebsten die Craniosacrale Therapie in Verbindung mit ätherischen Ölen & Bachblüten, denn so kann ich auf körperliche Blockaden einwirken und gebe dem Tier gleichzeitig den oft so sehr benötigten Raum, um sein Trauma mit mir gemeinsam nachzuverarbeiten. Und im Anschluss kann sich der Besitzer dann mit einer individuell angefertigten Mischung aus ätherischen Ölen und Bachblüten aktiv am Heilungsprozess beteiligen.
Was ein Buch oder Dozent dazu sagt ist mir persönlich in diesen Momenten völlig egal, denn das Tier und sein Körper wissen selbst am besten, wo sie wirklich Hilfe benötigen, damit Symptome gehen und dann auch wegbleiben können.
Nachdem nun die seelischen und körperlichen Blockaden bearbeitet sind und die Narbe behandelt wurde, konnte selbst die Besitzerin eine direkte Veränderung spüren. Wenn plötzlich ein Pferd präsent, erhoben und gefühlt einen Meter länger und höher vor dir steht, dann ist das ein so wunderbares Gefühl und ich fahre glückseelig und voller Dankbarkeit wieder vom Hof.❤️🧡💛💚💙💜🤍