05/11/2025
Unser Patient kam ursprünglich wegen einer orthopädischen Erkrankung zu uns. Zwei Tage nach der Entlassung wurde er jedoch im Notdienst erneut vorgestellt, jedoch diesmal mit Kolik-Symptomen.
Schon bei der Ankunft fiel auf, dass das Pferd sehr gestresst wirkte, oft leer kaute und häufig gähnte. Der Verdacht auf eine Magenerkrankung bestätigte sich am nächsten Tag bei der Gastroskopie leider deutlich: zahlreiche Läsionen im Bereich der drüsenhaltigen Magenschleimhaut, also eine hochgradige Equine Glandular Gastric Disease (EGGD).
Solche Veränderungen entstehen, wenn die Schutzbarriere der Schleimhaut geschwächt ist. Häufig spielen Stress, Schmerzen oder bestimmte Medikamente eine Rolle. Nicht selten sind orthopädische Probleme ein Auslöser, da sie mit Bewegungsmangel, Boxenruhe und Schmerzbelastung einhergehen. Alles Faktoren, die den Magen zusätzlich belasten können.
Behandelt wurde mit Omeprazol (zur Hemmung der Magensäurebildung) und Sucralfat (zum Schutz und zur Regeneration der Schleimhaut), ergänzt durch eine angepasste Fütterung über mehrere Wochen.
Nach sechs Wochen konnten wir uns über ein tolles Ergebnis freuen: alle Läsionen vollständig abgeheilt, und auch die orthopädische Kontrolluntersuchung fiel sehr zufriedenstellend aus.
Ein rundum gelungenes Ergebnis für Pferd, Besitzer und unser Team.