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2004 entschloss ich mich zu einem Yoga Wochenende bei Yoga Vidya. Zuvor hatte mir eine liebe Kollegin geraten mal Yoga auszuprobieren, nur mein Kopf, der sagte vorerst nein. “das kannst du ja gar nicht, viel zu schwer, absoluter quatsch” das war mein innerer Dialog. Aber nichts davon hat mich abgehalten. Bereits während der ersten Stunde, war es, als hätte ich niemals etwas anderes gemacht. Ich empfand gefallen, nur war das ganze drum herum so weltfremd, die ganzen Gesänge und Rituale die das ganze begleiteten. So machte ich erstmal langsam und tastete mich schritt für schritt daran. Der erste Schritt war überwunden, bravo.
Die darauf folgenden Jahre habe ich mit Yoga-Stunden, Intensiv Wochen und Wochenenden verbracht, es war ein toller Ausgleich. In den Jahren habe ich viel über mich gelernt und vor allem das Urvertrauen gestärkt. 2007 folge beruflich, sowie privat der absolute Untergang. Binnen einen Monats, verlor ich alles was an Materiellen an mir haftete. Nun stand ich da, quasi wie nackend in der Welt. Das einzige was mir geblieben war, war das Urvertrauen. Meine damalige Yogalehrerin Angelika (welch wundervolles Wesen) drängte mich die Ausbildung zu machen, nur hatte ich kein Geld mehr. Alles war für das Business draufgegangen. Lasset wunder geschehen, wenn wunder wirken sollen. Mit meiner Anmeldung zur Intensiv Ausbildung bekam ich ein Angebot für einen Monatsjob, der gut bezahlt wurde, gleichzeitig hatte ich noch einen Unfall mit meinen PKW, nach einem Darshan mit Mutter Meera. Zum Glück ist nichts passiert, ausser einem Totalschaden. Der Fahrer jedoch begann Fahrerflucht und war weit über allen Bergen. Nur zu ärgerlich für ihn, das er beim Malöhr sein Kennzeichen verlor und dieses trotz Dunkelheit gefunden wurde. Himmlisches Goal nenne ich das. Somit war meine Ausbildung gesichert.
Es war nach Ostern und der Tag der Ausbildung begann, es war super. Ich hatte eine tolle Gruppe und war bestens aufgehoben, aber im inneren klopfte es wieder an. Ich kann nicht genau sagen wo es klopft, aber es klopft. Wenn es klopft, dann sollte man seine Spiegel nach innen kehren um zu sehen was kommen möchte. Und da war es, es manifestierte sich in meinen Kopf nach der Ausbildung in einem Stadtashram zu bleiben. Vermerke, das es zwischen 2 und 4 Arbeitsstellen pro Cityashram gibt und nicht alle bieten Kinderyoga an. Ich wusste das Mainz Kinderyoga anbietet. Niemals zuvor war ich in Mainz, wenn man in Frankfurt lebt, geht man nicht so oft nach Mainz. Die kloppen sich sowieso immer darüber, welches der coolere Fluss ist, der Main oder der Rhein :) . Aber etwas setzte sich in mir fest nach Mainz zu wollen. So wie das liebe Schicksal es so mit einem möchte, war genau in Mainz eine Stelle frei und genau Mainz bot auch Kinderyoga an. Also bewarb ich mich um die Stelle und bekam sie auch. Ich muss sagen, ich komme aus einer spanischen Arbeiterfamilie, meine Eltern haben überhaupt keine Ahnung was Yoga ist, aber sie kamen in den Ashram und sind sogar zum Satsang geblieben. Zu meiner Verwunderung haben sie es bestens angenommen und mich machen lassen ohne mir eine Moralpredigt über Sekten oder anderen Formationen abzuhalten. Die Ausbildung war sehr intensiv, auch was die Lebensgewohnheiten betraf. Verzicht von Fleisch, Fisch, Eiern, Genussmitteln und Toxinen. Da kann man sich ja vorstellen was mit einem so passiert. 4 Stunden Yoga am Tag, Meditation und gesunde vegetarisch-vegane Ernährung. I Believe I can fly :)
Nach der Ausbildung brach ich meine restlichen Zelte in Frankfurt ab und ging nach Mainz um dort meine Stelle anzutreten. Spiritualität hat mich schon mein ganzes Leben begleitet. Schon als Kind war ich ein Tag-Träumer und liebte meine Zeiten. Mit 18 Jahren nahm ich das erste mal mit meiner Schwester an einer Rückführung teil, das war der absolute Knaller und der Start, was ich danach noch alles erleben durfte. In Mainz war es sehr schön, das Zentrum toll und vor allem all die Menschen. Es war ein absoluter Kontrast zu meinem vorherigen Leben, aber es fühlte sich nach zuhause an. In den darauf folgenden 1,5 Jahren nutze ich die Zeit um mich fortzubilden und viele, viele Stunden und Kurse zu geben und vor allem auch Kinderyoga anzubieten. Mein erster und treuster Schüler war Julian, damals war er 9 Jahre und hatte Down-Syndrom. Dieser Junge hat mir so vieles beigebracht. Ich erinnere mich heute noch sehr an ihn zurück. Das Leben eines modernen Yogis und ja ich tanzte etwas aus der Reihe, alleine nur wegen meinem Aussehen und meiner Offenherzigkeit zu Menschen. In diesen Jahren passierte vieles, so viele Erfahrungen und Begegnungen. Ein Meer aus Gefühlen, bis ich Ende 2008 das Zentrum verlies und meine Flügel wieder ausbreitete um mein gelerntes in die Welt zu bringen. Genau dort wurde flyingyoga geboren. So frei und lebendig. Ohne sich an Orte zu binden. Es vergingen einige Monate und es klopfte wieder. Da war es wieder! Nur diesmal kam was ganz anderes und zwar wollte ich schon immer mal nach Indien, schon weit vor meiner Yogazeit. Nun war es an der Zeit, Land, Leute und Kultur kennenzulernen.
Gesagt, getan. Nach einem fleissigen und sehr arbeitsreichen Sommer, entschloss ich mich am 1.11.2009 für 6 Monate nach Indien zu gehen und dort zu lernen und auch die Kultur und das Land besser kennenzulernen. Da flog es wieder das flyingyoga. Und es fliegt auch heute noch, wie ein Schmetterling tanzend durch die Lüfte schwebt. Das ist aber nur ein kleiner Teil von einer riesig langen und spannenden Story. The Story of my life and the Story of flyingyoga. Lass deinen Träumen und Wünschen immer Raum und Zeit, damit sie sich erfüllen können. Höre auf deine Stimme und vor allem, mach die Tür auf wenn es in dir klopft.
