Wir Menschen im westlichen Kulturkreis sterben im Durchschnitt 30-40 Jahre zu früh, ohne dass uns dies bewusst ist, da wir ein erreichbares Alter von 70-80 Jahre für normal halten. Bis zu unseren Tod verbringen wir darüber hinaus viel zu viele Jahre damit, chronische Krankheiten zu therapieren, bis sie nicht mehr zu therapieren sind. Diese nennen wir Zivilisationskrankheiten, als wären sie Errungenschaften auf die wir stolz sein müssten. Der Begriff "Zivilisationskrankheiten" vermittelt, dass diese unvermeidlich mit unserem Wohlstand und unserer Entwicklung verknüpft sind. So führen Diabetes Mellitus, ein gestörter Fettstoffwechsel und ein erhöhter Blutdruck und Bewegungsmangel zu Durchblutungsstörungen , an denen jeder zweite von uns viele Jahre zu früh stirbt, zum Wohl der Pharmaindustrie meist erst nach langem Leidensweg und unzähligen teuren Behandlungen. Und wer davon verschont bleibt, hat gute Chancen, an der Alzheimer-Erkrankung oder an Krebs zu sterben, nach vielen oft traurigen Jahren für alle Beteiligten. Vorzeitiges Erkranken und Sterben durch eigentlich vermeidbare Leiden.
Während es der Politik nicht gelingt das Gesundheitswesen in den Griff zu bekommen, verbreitet die Pharmaindustrie Hoffnung. Das ist bequem: Wer Medikamente hat oder auf sie hoffen darf, muss seinen Lebensstil nicht ändern. Ein großer Fehler! Denn es bleibt eine traurige Feststellung, dass es nicht schön ist, unter diesen Umständen alt zu werden. Ich habe solche Negativ-Beispiele täglich vor Augen!
Dass es durch Vorbeugung erst gar nicht zu Krankheit kommen müsste, ist viel zu selten Thema. Der berühmte griechische Arzt Galenos von Pergamon wusste schon etwa 200 v. Chr.: Gesundheitsbewahrung geht über Krankheitsbewältigung.
Doch der Schwerpunkt ärztlicher Tätigkeit liegt auch heute noch traditionell fast ausschließlich auf der Bewältigung von Krankheiten. Noch immer wird in unserem Alltag den präventiven Maßnahmen zur Erhaltung und Förderung der Gesundheit nicht die notwendige Bedeutung beigemessen, obwohl beim heutigen Spektrum der Zivilisationskrankheiten diese an erster Stelle stehen müssten. Nur präventives Handelns bewahrt uns vor dem als unausweichlich empfundenen Krankwerden.
Für das aktuelle Gesundheitssystem sind Aufklärung und Vorbeugung aus wirtschaftlicher Sicht weniger einträglich als die Therapie chronischer Krankheiten. Weit mehr als 10 % des Volkseinkommens wird in das Gesundheitssystem gesteckt. Davon fließen etwas 70% in die Behandlung von Krankheiten, die es gar nicht geben müsste. Unsere Gesundheit ist wichtiger als der Staatshaushalt. Wir haben nur dieses eine Leben und das macht es unbezahlbar!
Mit andern Worten: wer gesund alt werden will, muss sich eine Reserve an Geduld und Willen anlegen, die nicht nur für eine Woche oder einen Monat reicht, es muss für das ganze Leben reichen. Es ist weiß Gott nicht einfach, da oft die gesamte Denk-und Lebensweiße umgestellt werden muss. Auf zahlreiche schädliche Gewohnheiten muss verzichtet werden und neue, nützliche müssen antrainiert und angeeignet werden. Mit der richtigen Motivation und dem Ziel ein gesundes, hohes Alter zu erlangen, kann diese Umstellung gemeistert und vor allem beibehalten werden.
Wir sollten unser Gehirn und unsere Intelligenz benutzen, bevor wir irgendetwas hinunterschlucken, was wir in den Mund nehmen. Unser Organismus ist ein sich selbst regulierendes System, das sämtliche Lebensprozesse automatisch steuert, von der Wissenschaft aber immer noch nicht annähernd entschlüsselt. Fakt ist:
DER MENSCH IST WAS ER ISST!