Osteopathie Kaiser Bonn

Osteopathie Kaiser Bonn Unsere Praxis versteht sich als therapeutischen Dreiklang aus Physiotherapie, Kinderneurologie und O
(9)

Unsere Praxisgemeinschaft folgt seit über 25 Jahren erfolgreich dem Credo »der Natur bis ans Ende vertrauen« - eine Haltung, die wir nicht nur unseren Patienten vorleben, sonder die wir auch in Funktion als akademische Lehrpraxis für das Studienfach Osteopathie und als ausbildende Kooperationspraxis der Physiotherapie für nachrückende Generationen »verkörpern«

30/05/2019
20/08/2018

Keine Zeit für Patienten, viel Bürokratie und falsch ausgestellte Rezepte: Die Physiotherapeutin Modesta Kriebel erzählt aus ihrem Alltag.

VOD Beirat will der Osteopathie einen Platz in der Wissenschaftslandschaft zuzuweisen“ „Die Wirklichkeit der Osteopathie...
31/05/2018

VOD Beirat will der Osteopathie einen Platz in der Wissenschaftslandschaft zuzuweisen“
„Die Wirklichkeit der Osteopathie: Das Buch zu einer am Leib orientierten Anthropologie ist der Versuch der systematischen Aufarbeitung des Verständnisses der Philosophie, die der Osteopathie innewohnt“, so Dr. phil. Albrecht K. Kaiser DO.
http://www.osteopathie.de/news-vodnews----1526407800

Osteopathie ist in aller Munde. Die ganzheitliche Medizin, die nur mit den Händen ausgeführt wird, hat viele Anhänger.

WISSENSCHAFTLICHES SYMPOSIUM Osteopathic hands meet head and brain International renommierte Referenten beleuchten die Z...
05/05/2018

WISSENSCHAFTLICHES SYMPOSIUM

Osteopathic hands meet head and brain

International renommierte Referenten beleuchten die Zusammenhänge zwischen Anatomie und klinischen Krankheitsbildern aus neurobiologischer, HNO-ärztlicher, psychosomatischer, bewegungswissenschaftlicher und osteopathischer Sicht.

https://www.hgwr.de/sites/default/files/HGWR%20Symposium%2029.09.2018%20.pdf

»Neuerscheinung«Die Wirklichkeit der OsteopathieStudie zu einer am Leib orientierten Anthropologievon Dr. Albrecht Konra...
04/05/2018

»Neuerscheinung«
Die Wirklichkeit der Osteopathie
Studie zu einer am Leib orientierten Anthropologie
von Dr. Albrecht Konrad Kaiser

https://www.peterlang.com/view/product/83817

Dieses Buch profiliert im philosophischen Horizont die zeitgenössische Praxis der Osteopathen. Der Autor definiert die Osteopathie in der Hinwendung zu philosophischen Strömungen in ihrem Ursprung und Charakter als eine Philosophie der Praxis und eine medizinphilosophische Kunstlehre. Er untersuch...

»21. internat. VOD Kongress«Osteopathie JUSTLITTLEJOHN Auf unserem diesjährigen Kongress JUSTLITTLEJOHN widmen wir uns d...
26/01/2018

»21. internat. VOD Kongress«
Osteopathie JUSTLITTLEJOHN

Auf unserem diesjährigen Kongress JUSTLITTLEJOHN widmen wir uns dem Denken und Schaffen des Dr. John Martin Littlejohn (1866-1947) und setzen somit unsere Ideenreise zur Gründungsphase der Osteopathie fort.

www.osteopathie-kongress.de

Hier lassen sich Beiträge, Artikel, Interviews, Gedanken und Fakten einsehen:
26/07/2017

Hier lassen sich Beiträge, Artikel, Interviews, Gedanken und Fakten einsehen:

Interview mit Dr. phil. Albrecht Kaiser zu seiner Dissertation über die Osteopathie (2-2017)Dr. phil. Albrecht KaiserVon...
09/06/2017

Interview mit Dr. phil. Albrecht Kaiser zu seiner Dissertation über die Osteopathie (2-2017)

Dr. phil. Albrecht Kaiser
Von Christoph Newiger

Der Osteopath Albrecht Kaiser hat an der Universität Witten-Herdecke über „Die Wirklichkeit der Osteopathie. Pragmatistische und phänomenologische Wurzeln einer komplementärmedizinischen Heilmethode. Eine Neubestimmung für das 21. Jahrhundert“ promoviert. Für seine Dissertation hat Albrecht Kaiser am 19. April den Grad eines Doktors der Philosophie verliehen bekommen.

Lieber Albrecht, Glückwunsch zu deinem erlangtem Doktortitel in Philosophie.
Deine Dissertation hat die Osteopathie zum Thema. Du hast dich also als Philosoph und Geisteswissenschaftler mit der Osteopathie beschäftigt und nicht als empirischer Wissenschaftler oder Naturwissenschaftler, der etwa die Wirksamkeit der Osteopathie nachweisen will. Was ermöglicht der geisteswissenschaftliche Zugang, was eine naturwissenschaftliche Herangehensweise zur Osteopathie nicht erlaubt?
Es gibt da verschiedene Aspekte, warum ich diesen Weg über die Philosophie gewählt habe: Grundsätzlich habe ich mich gefragt, was steckt drin in der Osteopathie an Philosophie, an theoretischem Konstrukt, wenn es draufsteht bzw. wenn über fünf Generationen von Osteopathen diesen Punkt der Philosophie immer so wesentlich betonen – und das sollte dann für jeden von uns mehr sein als nur das mantrartige Gebet zu und über die first principles.

Ferner hatte ich - deiner Frage folgend - den empirischen Zugang zur Osteopathie schon vorweg in zwei Qualifikationsschriften bedient. Zum einen mit einer DO-Studie bei der AFO in Form einer klinischen Studie über die Wirksamkeit der osteopathischen Behandlung bei Spätfolgen zum Schleudertrauma. Das war 2003.

Und daran aufbauend 2010 mit der Entwicklung eines Studienprotokolls für eine groß angelegte multizentrische Studie, die ich zum Abschluss des Masterstudiengangs in Kirksville (USA) bei der Mutter aller osteopathischen Hochschulen angefertigt und verteidigt habe.

Das war ein Novum damals europaweit, dass wir als deutsche Osteopathen diese Chance durch den ehemaligen Präsidenten der ATSU J. McGovern bekamen: Einsichten in den akademischen Lehrbetrieb der Amerikaner zu gewinnen als auch dort einen Abschluss in Form des Masters in Osteopathic Clinical Research Science zu erlangen, der uns alle (wir waren ca. 24 Osteopathen) qualifizieren sollte, in Deutschland daran anzuknüpfen.

Ich tue dies infolge mit den Ergebnissen meiner Promotion. McGovern sah in den handwerklich gut gemachten DO-Arbeiten der 1990er – 2000er Jahre der Deutschen ein echtes wissenschaftliches Potential, von dem er uns auf diesem Wege eine „Anschubfinanzierung“ gab zur Akademisierung der deutschen Osteopathie. Was ja auch gelang! Das vielleicht hier zum fachspezifischen geschichtlichen Hintergrund.

Nun zum Kern deiner Frage: Ich habe den Begriff der Wirklichkeit der Osteopathie deshalb mit Bedacht gewählt, weil die Wirksamkeit, also der Effekt osteopathischen Handelns weltweit beforscht wird. Da gibt es in den letzten 10 Jahren gute quantitative Ergebnisse, die aufzeigen, dass die Osteopathie in ihrer praktischen Anwendung nachweislich wirkt. Aber ich frage mich in meiner Arbeit dazu kontrastierend, hätte die Osteopathie auch dann eine begründete Wirklichkeit, wenn der Nachweis ihrer Wirksamkeit wegfiele?

Das war einst meine Einstiegsfrage und ich habe diese damals intuitiv mit Ja beantwortet. Solches wollte ich systematisch aufarbeiten und das im Schutze und mit der Unterstützung einer Universität als ordentlich eingeschriebener Promovierender.

Ich erkannte vor sieben Jahren, dass der Osteopath in den empirischen Wissenschaften nicht existiert. Ihn gibt es nicht als handelndes, selbstbestimmtes Wesen. Er wird dort – im Gegenteil – als Störgröße, als Placebo-Effekt rausgerechnet!

Die Perspektive der sog. 1.-Person-Singular (Das Selbst (Ich) als Osteopath) oder, was passiert beim Osteopathen, also bei mir, wenn er/ich das Gewebe be-greift, behandelt, wird bisher nur schwach beforscht. Und das ist doch eine spannende Frage auch zur Reflexion auf sich selbst hingewendet.

Hier geht es um erlebte Qualitäten und nicht naturwissenschaftlich einzuholende Quantitäten osteopathischen Erlebens. Und diese erlebten Qualitäten kann nur der Osteopath in seinem Selbstbezug „generieren“ und darüber berichten.

Deine Doktorarbeit gliedert sich in fünf Teile. Im ersten Teil behandelst du die „Tastwelt der Osteopathen“. Was genau hast du untersucht und zu welchen Schlussfolgerungen bist du gekommen?
Ja, die Tastwelt der Osteopathen ist der therapeutische Raum, wo Osteopath und Patient sich konkret begegnen und ein tastendes dialogischen Feld sich auftut durch die wechselseitige Berührung bzw. das Berührtwerden, der erstmals stumm ist.
Dazu untersuchte ich mittels eines halb standardisierten Interviewfragebogens weltweit 36 sehr erfahrene Kollegen, wie die werten Osteopathen wahrnehmen, wenn sie osteopathisch tätig sind, also ich befragte sie zu ihren erlebten Palpationsqualitäten, wenn sie das Gewebe berühren und in und mit diesen erkenntnisgewinnend arbeiten.

In der Neubestimmung für das 21. Jahrhundert steckt die Frage nach dem handelnden Osteopathen selbst: Wer ist er, der Osteopath? Ich bin ja selbst einer mit 27 Jahre Praxiserfahrung. Dennoch muss ich immer wieder mich selbst befragen nach meiner Wahrnehmung in der aktuellen Erfahrung, wenn ich behandele.

So nenne ich den Osteopathen in meiner Arbeit einen „homo percipiens“, also einen wahrnehmenden Menschen, der mit einem sehr spezifisch trainierten Körper – was aber zu kurz gegriffen ist: Leib beschreibt es hier treffender – ausgestattet sein muss, um als Wahrnehmender osteopathisch erfolgreich zu sein für den Patienten.

Und jetzt wird es philosophisch: Es muss der Begriff des Leibes, der in der europäischen Philosophiegeschichte eine lange Tradition hat, hier irgendwie für die Osteopathie greifbar und sinnvoll rezipiert werden, um den Osteopathen in den Wissenschaftsdiskurs der gegenwärtigen Philosophie einzuführen. Und so einzuführen, dass er sich sowohl auf die Merkmale der Gründerväter stützen kann und gleichzeitig aktualisiert dem philosophischen Diskurs im 21. Jahrhundert standhält.

Da beginnt die eigentliche Arbeit, wenn man sich einem solchen Forschungsprojekt nähert und meint, dazu etwas zu schreiben. Man sucht nach philosophischen Haltepunkten, um seine Ideen zum Wissenschaftsdiskurs zur Osteopathie/osteopathischen Medizin einzubringen.

Mit der Setzung der oben beschriebenen Tastwelt ist in der Folge eine spezifische Perspektive auf den Osteopathen gerichtet, die ich in Folge über 300 Seiten weiter entwickele und untersuche.

In den Kapiteln II und III bist du auf Andrew Taylor Still und John Martin Littlejohn eingegangen. Welche neuen Erkenntnisse über die „Gründerväter“ der Osteopathie hast du gewinnen können?
Es gibt zu den Schriften der Gründerväter weltweit dankenswerter Weise hermeneutisch gut aufbereitete Arbeiten, auf die ich dankbar zurückgreifen konnte. Mich hat vor allem bei Still und Littlejohn interessiert, wie diese Schriften ideengeschichtlich und wissenschaftskonstituierend geschichtlich am Übergang vom 19. ins 20. Jahrhundert zur Gesamtlage der Philosophie als auch zur Medizin einzuordnen sind.

Bedenken wir auch, dass die Osteopathie sich in der USA konstituiert hat. Dort, wo die philosophische Marschrichtung eine ganz andere war als damals in Europa. Das ist eine interkulturelle Fragestellung.

Ich gebe hierfür ein Beispiel: die Natur, bzw. der Begriff Natur und was darunter verstanden wurde, unterlag philosophisch in dieser Zeit völlig unterschiedlichen Betrachtungen in der USA und bei uns in Europa.
Und Du kannst Dir vorstellen, was das bedeutet, wenn Still von „der Natur bis ans Ende zu vertrauen“ schreibt. Dann muss erst einmal untersucht werden, was die Natur bzw. das Naturverständnis bei Still bedeutet.
Dies auch mit dem interkulturellen Hintergrund, dass er mit indigenen Volksstämmen friedlich im gedanklichen Austausch stand. So was prägt das Denken als auch die Sprache.

In Europa gab es bekanntlich keine Indianer. Das hat weitreichende Folgen, denn der Mensch ist auch Teil der Natur. Und das Verständnis von Krankheit und Gesundheit in diesem Zusammenhang auch!

In Kapitel IV geht es um den französischen Philosophen Maurice Merleau-Ponty, den wahrscheinlich die wenigsten kennen. Warum ist seine Phänomenologie wichtig für die Osteopathie heute und was genau hast du untersucht?
Mit Merleau-Ponty, sind wir in den 40er bis 60er Jahren des 20. Jahrhunderts in Frankreich. Ich suchte nach einem Gewährsmann für eine mögliche moderne Rezeption einer gelebten leiblichen Wirklichkeit, die ich für den Osteopathen annehme und in Folge gedanklich aufbereite.

Merleau-Ponty war ein französischer Phänomenologe, der die Stellung des Menschen in der Welt, also das Leib-Welt-Verhältnis, unter sehr speziellen Aspekten sein Leben lang untersuchte. Die Phänomenologie selbst, als systematische philosophische Wissenschaft des subjektiven Erlebens, ist für uns Osteopathen sehr hilfreich unter einer spezifischen Perspektive, um das zu erklären, was wer und was wir wie sind und wie wir z. B. therapeutisch arbeiten (sollten), um uns besser in unserer Profession zu verstehen.

Denn Wahrnehmen ist immer mit einer leiblichen Praxis verbunden (da haben wir wieder den Leib) und diesen erkenntnistheoretischen Hintergrund arbeite ich über die Phänomenologie Merleau-Pontys für die Osteopathie auf.

Interessanter Weise habe ich bei den interviewten Osteopathen viele Äußerungen gehört, die sich mit Merleau-Pontys philosophischem Konstrukt von „Leib-Sein-zur-Welt“ decken. Und auch bei anderen Phänomenologen (z. B. M. Henry, T. Fuchs) konnte ich feststellen, dass der Osteopath genuin in seiner Hinführung zum Wahrnehmen Elemente dieser Philosophie in seinem Verhalten in sich trägt, ohne dass er die Schriften der Autoren kennt! Das war ein Erweckungserlebnis für mich, dass ich mit meiner Grundannahme für die Arbeit richtig lag.

Dein fünftes Kapitel behandelt den „Neuzugang zur Osteopathie für das 21. Jahrhundert“. Dabei spielen der Begriff der Autopoiesis, ebenso wie der Semiotiker Charles Sanders Peirce eine wichtige Rolle. Warum sind sie für einen Neuzugang zur Osteopathie wichtig?
Wir haben eine nur schwach ausgebildete Medizintheorie bisher entwickelt in unserer jungen Profession. Und diese orientiert sich stark an tradierten Vorstellungen einer Physiopathogenese.

Ich propagiere bzw. suche nicht den Bruch mit der wie auch immer gearteten Schulmedizin – das taten die Gründerväter auch nicht –, aber das langläufig von uns gelebte therapeutische Konzept eines Wirkmechanismus, der nicht physikalisch zu erklären ist, so meine Annahme, nicht genügend beforscht worden aus unseren Reihen.
Zeitgenössische philosophische Strömungen, die unter ganz anderen Voraussetzungen eine immaterielle Lebenskraft unterstellen, sind da viel weiter als wir. Ich nenne nur den Terminus „Embodyment“ und „Enaktivismus“.

Folglich habe ich in meiner Arbeit nach einer Kontinuitätsthese für die Osteopathie gesucht, die beim Geist beginnt und bis in den Organismus, ins Gewebe hinein sich stützt und so die Still’sche Annahme der „bestimmten Lebenskräfte“, „vitalisierten Flüssigkeit“ und „vitalisierende Prozesse“ philosophisch beredsam und begründbar machen soll.

In deinem abschließenden Fazit gibst du zwei Empfehlungen für die osteopathische Profession ab. Kannst du diese kurz skizzieren?
Für den Osteopathen ist es heute zu kurz gegriffen, seine Profession nur über technisches Behandeln zu erklären mit der Beimischung von osteopathischen Prinzipien, wenn er sich in seiner 1.-Person-Perspektive ernst nehmen will.

„Der ursprüngliche Denker“, so einst von Still gefordert, muss auch eingelöst werden; er sollte sich ein erlebbares Selbst verleihen, das dem osteopathischen Bewusstsein in seinem Wirklichkeitserleben gerecht wird.

Der theoretische Ertrag meiner Arbeit zeigt deutlich, dass er die „interorganismische Kommunikation“ kennt, diese praktiziert und teilt mit jedem Patienten, aber die Erlebnisse dieser „stummen, aber zeichenhaften Kommunikation“ nicht oder nur schwer in eine verbindliche, sinngültige Sprache überführen kann.

Das ist für unser Fach wissenschaftskonstituierend jedoch die Voraussetzung, sonst können wir keine (qualitative) Wissenschaft betreiben und gehen im Lehrgebäude der „übrigen“ Medizin nicht nur in diesem Punkte unter.

Nur „zu fühlen, dass...“ reicht nicht. Wir müssen uns in Zukunft so einrichten und weiterentwickeln in dieser Sache, dass wir uns international so darüber austauschen können, dass, wenn ich fühle, wie ich das, was ich wahrnehme, mit Sprache belege, damit auch der Kollege in Australien etwas Vergleichbares darunter versteht.

Nur so wird die Osteopathie vermittelbar (Lehre der Osteopathie) und auch überprüfbar (Wissenschaft der qualitativen Forschung in der Osteopathie).

Du planst deine Doktorarbeit zu einer Monographie umzuarbeiten. Kannst du schon sagen, wann diese wo erhältlich sein wird?
Ich will mal so sagen bzw. das Folgende voranstellen:
Die Arbeit wurde nicht geschrieben um sie in die Bibliothek zu stellen, damit sie dort gesucht werden muss. Das, was ich aufzeige, muss publiziert werden! Muss mit einer fachöffentlichen Rezeption in Folge verbunden sein - auch wenn es jetzt gleich wieder dafür anstrengend werden wird für mich, das alles neu zu formulieren. Denn so liest das kein geneigter Kollege.

Die Art und Weise, wie die Arbeit als Qualifikationsschrift verfasst und vorgelegt werden musste, unterlag strengen Kriterien einer akademischen Lebenswelt, die ich auch erst in ihrer Tragweite über die Zeit zu lernen hatte.

Philosophisches Schreiben ist schweres Handwerk für den, der von der Behandlungsbank kommt. Die Texte müssen neuerlich geschmeidig, müssen leserfreundlich runtergebrochen werden. Sie sollen den interessierten Osteopathen erreichen, dass er sich in Teilen darin erkennt und als Grundlage für Diskussionen über sein Selbst und das des eigenen Fachs angeregt wird.

Ferner sollen die Studierenden ganz unterschiedlicher Fachbereiche neben sonstigen Lehr- und Textbücher zur Osteopathie hierdurch auch Anregungen finden, die sie als einen möglichen diskursiven Ausgangspunkt für ihre eigene Forschung nutzen sollten.

Mit diesen Absichten im Hintergrund bin ich gerade dabei, nach einem geeigneten Verlag zu suchen. Er soll ein philosophischer Fachverlag sein.
Ich will so versuchen, die Rezeption und Diskussion zur Osteopathie in diesem kulturwissenschaftlichen Feld in die Öffentlichkeit tragen. Den wissenschaftskonstituieren Raum groß machen für die Wissenschaftsphilosophie der Osteopathie.
Bewusst weit ausgelagert von der scientific community, die dieses Interview gerade liest. Denn diese weiß meist Bescheid, um was es geht, wenn sie ihren Patienten erklärt, was Osteopathie ist – oder vorgibt, was es zu sein scheint.

Ich weiß noch nicht, wann die Arbeit im Buchhandel erhältlich sein wird. Aber ich werde es Dir berichten, damit Du es auf Osteokompass posten kannst. Ich freu mich, wenn es so weit sein wird.

Lieber Albrecht, vielen Dank für das Interview!
Das habe ich sehr gerne getan.

»Die Wirklichkeit der Osteopathie« Phänomenologische und pragmatistische Wurzeln einer komplementär-medizinischen Heilme...
28/05/2017

»Die Wirklichkeit der Osteopathie«
Phänomenologische und pragmatistische Wurzeln einer komplementär-medizinischen Heilmethode. Eine Neubestimmung für das 21. Jahrhundert.
Albrecht K. Kaiser, Inauguraldissertation zur�Erlangung des Grades Doktor der Philosophie (Dr. phil.) der Fakultät für Kulturreflexion und Philosophie an der Universität Witten/Herdecke

Die Arbeit versucht im philosophischen Horizont, die zeitgenössige Praxis der Berufsgruppe von Osteopath/inn/en - gesetzt als homo percipiens - darzulegen und zu profilieren. Die Schriften der Gründerväter der Osteopathie A.T. Still und J.M. Littlejohn werden hierfür in ihrem historischen Kontext systematisch hermeneutisch untersucht. Bei dieser osteopathischen Praxis handelt sich um eine diagnostische und therapeutische actio palpationis, die zu Wahrnehmungen qualitativen Erlebens führen. Wie diese Wahrnehmungen erfasst und öffentlich kommuniziert werden können, wird im Gespräch mit phänomenologischen und semiotischen Partnern untersucht. Dabei erscheint es wesentlich zu beachten, dass die Wahrnehmungen vor allem auf einer vorpropositionalen Ebene ausgedrückt werden.
Auf diese Weise konstituiert sich eine osteopathische Praxis-Wirklichkeit. Sie gründet sich auf zwischenleibliche Tast- und Wahrnehmungsrelationen. Dabei handelt es sich um ein kommunikatives Zwischen, das im Medium des organismischen Gewebes, mittels der Finger unter Produktion von mentalen Bildern erlebt wird. Mittels der qualitativen Auswertung von osteopathischen Interviewpartnern konnte festgestellt werden, dass deren Handlungspraxis im vorpropositional ausgedrückten Leibbewusstsein beginnt, in einer „stummen“, gleichwohl zeichenhaften Kommunikation mit dem Anderen – und zu einer propositionalen sprachlichen und/oder bildlichen semiotischen Erlebnisexplikation hin reflektiert wird. Dies ist philosophisch im Kontext von M. Merleau-Ponty und C.S. Peirce, zudem biosemiotisch nachvollziehbar.
Es konnte mit der Arbeit erstmals systematisch aufgezeigt werden, daß in der Hinwendung zu den philosophischen Strömungen innerhalb der Osteopathie diese ihrem Ursprung und Charakter nach als eine Philosophie der Praxis, als Kunstlehre im klassischen Sinn der griechischen Philosophie (τέχνη [techne]) angelegt war. Die Kunstlehre ist fähig, auf den Einzelfall einzugehen, weil sie gegebenenfalls anhand der palpatorischen Diagnostik die Regeln der Behandlung kreativ weiterentwickelt.
Ferner konnte mit der Arbeit gezeigt werden, daß das Selbsterleben der Osteopath/inn/en in ihrer zwischenleiblichen Praxis die notwendige Voraussetzung ist, um von der Wirklichkeit der Osteopathie zu sprechen. Jegliche standardisierte Behandlung ist keine osteopathische.
Als Ausblick dieser Arbeit sollte das bisher für die Osteopathie angenommene Erklärungsmodell eines Wirkmechanismus in Zukunft verstärkt auf ein tragfähiges philosophisches Modell hin ausgeweitet werden. Der Suchradius sollte so gewählt werden, dass dabei der homo percipiens nicht aus der 1. Person-Perspektive verdrängt wird.
Diese Arbeit bietet dazu einen ersten systematischen Neubeginn.

Schlagworte: Tastsinn, Philosophie des Leibes, Philosophie der Wahrnehmung, Kunstlehre (techne), Qualitative Wahrnehmungen, Osteopathie, Semiotik des Gewebes, Wirkmechanismus,

05/05/2017

Osteopathie senkt Kosten für Arzt- und Heilmittel!

Gute Nachrichten für Osteopathie-Patienten und Krankenversicherungen: Wer Osteopathiebehandlungen in Anspruch nimmt, muss deutlich seltener zum Arzt, haben interne Auswertungen der Krankenkasse BKK advita über den Zeitraum von 2012 bis 2015 ergeben. Rund 2000 ihrer Versicherten nutzten Osteopathie; sie mussten nicht nur seltener auf eine klassische ärztliche Behandlung zurückgreifen, sondern auch auf weniger Heil- und Arzneimittel, wenn im Vorfeld osteopathisch behandelt worden ist. „Tatsächlich sind die Kosten bei den Versicherten, die Osteopathie nutzen, niedriger“, konstatiert Kornelia Diehm-Ottawa, Leiterin des Bereiches Kunden und Versorgung bei der BKK advita. Kosten für ärztliche Behandlungen konnten um „überdurchschnittliche“ 23 Prozent und Kosten für Heilmittel um ebenfalls „überdurchschnittliche“ 17 Prozent gesenkt werden.

Nahezu 23 Prozent der Osteopathie-Patienten der Kasse verlängerten ihre Behandlung um ein weiteres Jahr; 14 Prozent nahmen Osteopathie-Leistungen drei Jahre und neun Prozent sogar vier Jahre in Folge wahr. Darüber hinaus ergab die Erhebung, dass doppelt so viele Frauen wie Männer einem Osteopathen vertrauen. In fast drei Viertel aller Fälle handelt es sich bei den behandelten Beschwerden um Erkrankungen der Wirbelsäule, des Rückens beziehungsweise des Bewegungsapparates insgesamt. Diese Zahl blieb seit 2012 nahezu konstant. Allerdings gibt es einen deutlichen Anstieg bei den Diagnosen zu Krankheiten der Verdauungsorgane: Zwischen 2012 und 2015 ist die Zahl der aufgrund dieser Diagnose behandelten Patienten um rund neun Prozent gestiegen.

„Tendenziell wird folglich festgestellt, dass Osteopathie, um einen nachhaltigen Erfolg
verbuchen zu können, über mindestens zwei Jahre in Anspruch genommen werden
sollte“, so Kornelia Diehm-Ottawa.

Der Verband der Osteopathen Deutschland (VOD) e.V. begrüßt diese Langzeiterhebung und appelliert an andere Versicherungen, ebenfalls derartige Kosten- und Nutzenrechnungen anzustellen.

http://www.osteopathie.de/news-vodnews----1493909100

Osteopathie ist in aller Munde. Die ganzheitliche Medizin, die nur mit den Händen ausgeführt wird, hat viele Anhänger.

Erste Promotion in Philosophie zur OsteopathieInterview mit Osteopath Dr. phil. Albrecht Kaiser, M.Sc. (USA) DO VOD: Her...
27/04/2017

Erste Promotion in Philosophie zur Osteopathie
Interview mit Osteopath Dr. phil. Albrecht Kaiser, M.Sc. (USA) DO

VOD: Herzlichen Glückwunsch, Albrecht: Du hast am 19. April an der Fakultät für Kulturreflexion der Universität Witten-Herdecke als erster Osteopath über die Osteopathie promoviert und bist somit frisch gebackener Doktor der Philosophie! Wie lautet der Titel Deiner Dissertation?
Dr. phil. Albrecht Kaiser: Vielen Dank! Mein Dissertationsthema lautet: „Die Wirklichkeit der Osteopathie. Pragmatistische und phänomenologische Wurzeln einer komplementärmedizinischen Heilmethode. Eine Neubestimmung für das 21. Jahrhundert“.

VOD: Warum ist Dir als Osteopath die Philosophie so wichtig?
Dr. phil. Albrecht Kaiser: Fragen zur Philosophie sind mir grundsätzlich wichtig. Aber im Kontext der neuerlebten Osteopathie der letzten 20 - 30 Jahre – solange bin ich schon dabei – ist mir die Verschränkung von Osteopathie und Philosophie besonders wichtig, weil so ein tiefer geistiger Zusammenhang hergestellt werden kann zu jeder Heilkunde. So auch zu unserer osteopathischen Heilpraxis und zur reduktionistischen Schulmedizin. Das habe ich mit meiner Arbeit ausgeleuchtet und dabei sehr viel Wert darauf gelegt, dass die Texte der Gründerväter Still und Littlejohn wissenschaftskonstituierend aufbereitet werden, um die Ergebnisse in den Kontext einer phänomenologischen Semiotik zu überführen.

VOD: Wie lange hast Du an Deiner Doktorarbeit gearbeitet und wie hast Du die Forschung in Deinen Alltag integriert?
Dr. phil. Albrecht Kaiser: Immatrikuliert am Lehrstuhl bei Prof. Dr. M. Kettner habe ich mich im Dezember 2011 und insgesamt sechs Jahre an der Arbeit gesessen – mit einem sehr strengen Zeitmanagement, bei dem ich fast wöchentlich bis zu zwei Tage aus meiner Praxis raus war, um mich ganz der Arbeit zu widmen. Die Wochenenden nicht mitgerechnet.

VOD: Fühlst Du Dich als Vorreiter?
Dr. phil. Albrecht Kaiser: Vorreiter bin ich für diesen spezifischen Aspekt der osteopathischen Perspektive sicherlich: Ich glaube, dies ist die erste philosophische Promotion, die sich mit gewissen ideengeschichtlichen Aspekten der Osteopathie systematisch beschäftigt und an einer philosophischen Fakultät verfasst wurde. Ferner weiß ich aber von anderen praktizierenden Kollegen, international, die auch an vergleichbaren Themen dran sind, aber nicht eine philosophische Promotion hierfür anstreben.

VOD: Stündest Du Kollegen zur Nachahmung zur Seite?
Dr. phil. Albrecht Kaiser: Ja natürlich! Ich bin gerne bereit, meine Erfahrungen der letzten sechs Jahre mit anderen zu teilen, davon lebt gerade die Wissenschaft. Vorausgesetzt, sie wissen, dass sie sehr diszipliniert, kleinschrittig und geduldig – flapsig ausgedrückt „leidensfähig“ – arbeiten müssen, und das über Jahre. Osteopathische Forschung ist nicht nur das handelnde Ertasten und Reflektieren von „Organischem“ in der täglichen Praxis, sondern auch das denkende Eintauchen in komplexe Texte einer systematischen Wissenschaft von subjektiver Erfahrung und das Erfassen ihrer grundlegenden Strukturen.

VOD: Gibt es in deiner Arbeit Erkenntnisse, die dich besonders verwundert haben?
Dr. phil. Albrecht Kaiser: Oh ja, beispielsweise diese: Osteopathen sind Meister der taktilen Wahrnehmung sowohl beim Patienten als auch bei sich selbst. Aber es kostest uns viel Mühe, die erfahrene Tastwahrnehmungen so zu versprachlichen, um dies Erleben in eine „Kommunikationsgemeinschaft“ zu überführen. Dies ist jedoch wissenschaftskonstituierend notwendig in der Zukunft, wenn wir als Osteopathen qualitative Forschung ernsthaft vorantreiben wollen. Ich habe das in 26 Interviews mit erfahrenen internationalen Osteopathen/innen untersucht. Die Ergebnisse haben mich anfangs auch sehr verwundert. Anders formuliert: Was bleibt von dem, was wir die Osteopathie nennen, übrig, wenn man nicht nur die technische Wirksamkeit der Osteopathie erforscht, sondern die personal erlebte Praxis-Wirklichkeit gleichermaßen? Und das äußert sich nur über Formen von sprachlicher Verständigung, die in der osteopathischen Lebenswelt aus einem verbal kommunikativen „Zwischen“ entsteht.

VOD: Hast Du jetzt Dein Ziel erreicht – oder was folgt nun?
Dr. phil. Albrecht Kaiser: Nein, das Ziel im Nachklang dieser Dissertation ist noch lange nicht erreicht. Solch eine – ich sag‘ mal – abstrakt formulierte Arbeit muss neuerlich übersetzt werden, damit die werten Kollegen/innen Interesse bekommen, das geschmeidig zu lesen – das heißt: umschreiben zu einer Monographie.

Ich wurde von zwei Gutachtern aufgefordert, „an diesem Thema dran zu bleiben“. Die Intensität dessen, was in der Osteopathie philosophisch zu stecken scheint, war auch für zwei der drei Gutachter Neuland. Im Fokus dieser Forschung ständen Fragen zur Sprechweise der Osteopathen untereinander und im öffentlichen Diskurs. Das hat wiederum mit der Reflexionsbereitschaft der Lehrenden zu tun. Darüber hinaus Fragen zur Bedeutung der Gewebe im Feld von zwischenleiblicher Wahrnehmung. O.k, das kann eventuell auf eine Habilitation herauslaufen ... was ich zum jetzigen Zeitpunkt nicht anstrebe. Nein, ich versuche, das, was ich philosophisch mit der Osteopathie verknüpfe, also die Ergebnisse meiner Arbeit, zu publizieren. Zum einen, wie schon gesagt, als Monographie und zum anderen versuchen ich, der Osteopathie in philosophischen Fachzeitschriften wissenschaftskonstituierend mehr Gehör zu verschaffen. Wenn man es hören will, kann ich darüber auch sprechen. Dass es Gesprächsbedarf hierzu gibt, zeigt die Zunahme dieses Themenkanons bei osteopathischen Kongressen deutlich – und zwar weltweit. Auf jeden Fall kann man gespannt sein, wie später diese Arbeit von den jungen zunehmend akademisierten Osteopathen wirkungsgeschichtlich weitergetragen werden wird. Dass diese Arbeit einen neuerlichen Einstieg in spannende Forschungsfelder der Osteopathie für das 21. Jahrhundert eröffnet, ist Fakt.
Darf ich noch was hinzufügen? Natürlich bin ich mit der Arbeit (auch) promoviert worden – aber es sollte der osteopathischen Gemeinschaft mehrheitlich wichtig erscheinen, dass die Osteopathie nun auf diesem Wege an einer deutschen Universität mit philosophischer Fakultät angekommen ist und ihr auch dort Aufmerksamkeit und Gehör verschafft wird.

VOD: Vielen Dank für das Interview und viel Erfolg bei Deiner weiteren Arbeit!

Link: http://www.osteopathie.de/news-vodnews----1493220060

Adresse

Fontainengraben 40
Bonn
53123

Benachrichtigungen

Lassen Sie sich von uns eine E-Mail senden und seien Sie der erste der Neuigkeiten und Aktionen von Osteopathie Kaiser Bonn erfährt. Ihre E-Mail-Adresse wird nicht für andere Zwecke verwendet und Sie können sich jederzeit abmelden.

Teilen

Share on Facebook Share on Twitter Share on LinkedIn
Share on Pinterest Share on Reddit Share via Email
Share on WhatsApp Share on Instagram Share on Telegram

Kategorie


Andere Physiotherapeuten in Bonn

Alles Anzeigen