03/05/2020
Teil 2 „Meine Kunden erzählen von sich“
Am Wochenende haben wir doch alle etwas mehr Zeit zu lesen, also gibt es heute noch eine Geschichte. 😍 Wer Sabrinas noch nicht gelesen hat, bitte unbedingt mal auf der Seite etwas runter scrollen 🦄.
Heute geht es um Monika Völk und Ihren Bossli. Ihre Geschichte steht für sich, ich erzähle vorab nicht viel dazu, außer: Alle Achtung und Respekt für Euren Weg, meine liebe Monika! Ich bin sehr sehr froh, dass ich Dich und Deine beiden Jungs nun schon so lange begleiten darf und dass uns unser Herzbub Bossli nach Alledem erhalten bleiben konnte! 🙏🏼 ich hoffe, dass die Geschichte dem einen oder anderen Mut macht, sein Pferd durch etwas hindurch zu begleiten, das zwischendrin auch mal nach Hoffnungslosigkeit aussieht. 🙈
Herzlichen Dank für Deine Zeilen und das große Vertrauen ❤
Und jetzt die Geschichte, die ich mit Monika und Bossli erlebt hab!
Monika schreibt:
"Liebe Janine,
Du begleitest mich und meinen Freibergerwallach Bossli (16.J) nun schon gut 6 Jahre.
Da Du selber einen Fribi-Buben hast, weist Du nur allzu gut, dass das Handling dieser sensiblen Pferde nicht immer ganz so einfach ist.
Bossli zumindest fragt schon gerne nach, ob man sein Handwerk auch versteht.
Das macht er nicht nur bei mir (ständig), sondern gerne auch bei seinen Therapeutinnen.
Das Jahr 2019 war unser absolutes Horrorjahr.
Am 13. Januar 2019 wurde Bossli die linke Elle gebrochen. Er war bis zu diesem Zeitpunkt ein Mitglied einer Offenstall-Männer-WG. Die 5 Wallache haben sich seit Jahren immer gut vertragen.
Als Bossli an diesem Sonntag auf drei Beinen ankam, war zuerst die Hoffnung, dass er nur einen sehr massiven Schlag abbekommen hat. Am nächsten Tag hatte er sichtlich starke Schmerzen. Unser Tierarzt hat versucht, vor Ort zu röntgen, Bossli war dabei kaum zu halten. Also sind wir umgehend in die Klinik nach Starnberg gefahren. Dort angekommen, hatte ich nach gut 20 Minuten die Diagnose – Elle gebrochen. Bossli wurde dann auch gleich noch am selben Tag operiert, d.h. der Bruch wurde mit einer Platte fixiert. Ich bin davon ausgegangen, dass, wenn alles glatt läuft, er nach 6 Woche wieder nach Hause darf. Womit ich allerdings nicht gerechnet habe: die Tierklinik wurde für die nächsten 3,5 Monate sein bzw. unser neues zu Hause.
Bis zur 5ten Woche verlief alles wunderbar und dann kam wiedererwarten doch noch eine Infektion dazu. Mit dem Auftreten der Infektion begann unsere emotionale Berg- und Talfahrt, durch die Du uns beide liebe Janine intensiv begleitet hast. Es galt nun Zeit zu gewinnen, die Knochenheilung musste dem Infektionsverlauf trotzen, denn jetzt war klar, die Platte musste wieder raus.
Sobald es möglich war, bist Du zu Bossli in die Klinik gekommen, um ihn zu dort zu behandeln. Deine Behandlungen in der Klinik waren maßgeblich daran beteiligt, dass Bossli sowohl körperlich, als auch seelisch stabil geblieben ist.
Mit Deiner Feinfühligkeit und Deinem Einfühlungsvermögen in Bossli hast Du ihm und seinem Körper geholfen, das alles durchzustehen, im wahrsten Sinn des Wortes. Es waren die Zwiegespräche zwischen Bosslis Körper und Deinen Händen. Seine drei gesunden Beine mussten definitiv durchhalten. Du hast in Bossli reingelauscht, was er gebrauchen und vor allem was er verkraften konnte und er hat Dir dabei erzählt wo er Unterstützung wollte und hat diese dankbar angenommen.
Ich konnte mich immer auf Dich verlassen, so auch an einem Sonntagnachmittag, an dem ein Noteinsatz von Dir erforderlich war. Als ich an diesem Sonntagnachmittag Bossli in der Klinik besucht habe, konnte er sein Heu nicht fressen. Irgendwie schien es so, als ob sein Kiefer blockierte.
Ich habe Dir ein kurzes Video geschickt und ein paar Whatsapp-Nachrichten später, warst Du auch schon auf den Weg in die Klinik. Nach einer kurzen Behandlung konnte Bossli wieder fressen.
Während unserer emotionalen/gesundheitlichen Berg- und Talfahrten im letzten Jahr, in denen es nicht immer gut ausgesehen hat, hast Du Bossli mit Deinen Behandlungen dabei unterstützt, dass er psychisch und physisch durchgehalten hat.
Wenn es brenzlig war, egal zu welcher Tages- und Nachtzeit, warst Du für uns da und hast uns beiden zur Seite gestanden.
Nach 3,5 Monaten Klinik und 2,5 Monaten Intensivpflege zu Hause, konnte die Platte Ende Juli entfernt werden.
Wir sind jetzt gut ein Jahr später in der Reha Phase. Bossli darf jetzt lernen in den Körperregionen (Hinterhand) loszulassen, die ihm über ein Jahr Stabilität gegeben haben.
Und wer kann diese dafür erforderlichen Vermittlungsgespräche zwischen Bossli´s Körper und „Kopf“ besser begleiten als Du liebe Janine.
Bossli steht seit Mitte März 2020 auf seiner eigenen kleinen Koppel. Wieder ein riesen Schritt in Richtung „normales“ Pferdeleben."
🙏
Anmerkung: ein kleines Video, das zeigt, dass er auf dem
Allerbesten Weg ist, kommt in den Kommentaren.